Der Datumswechsel zum Jahr 2000 hat viel Staub aufgewirbelt wegen möglicher Fehler in den Programmen. Nun macht der Anti-Spam-Filter »SpamAssassin« mit einem »Jahr-2010«-Bug von sich reden: Nur Mails aus dem Jahr 2009 und älter sind in Ordnung.
Nicht nur für Altkanzler Gerhard Schröder und die Miterfinder der »Agenda 2010« war die Jahreszahl 2010 vor allem ein gut klingendes Datum in der fernen Zukunft. Auch so manche Softwareentwickler scheinen beim Jahr 2010 in erster Linie an Zukunftsmusik gedacht zu haben. Wie sich zum Jahresanfang herausstellt hat, gilt das zumindest für die Entwickler des unter der Apache-Lizenz 2.0 veröffentlichten freien Spamfilters »SpamAssassin«.
So wurden bei Spamassassin-Anwendern wie dem Internet-Service-Provider United Internet mit seinen Mail-Services GMX und 1&1 seit 1. Januar viele E-Mails ungewollt als Spam klassifiziert. Der Grund: Spamassassin war ursprünglich nur bis zum Jahr 2009 ausgelegt. Sämtliche Mails mit Datum ab dem 1. Januar 2010 werden daher als aus der Zukunft kommend interpretiert und aussortiert. Das Vortäuschen von in der Zukunft liegenden Versendedaten ist nämlich gewöhnlicherweise ein beliebter Trick von Spammern.
Anwender der United-Internet-Maildienste sowie anderer Webmail-Services sollten dennoch vorsichtig sein und überprüfen, ob sie von dem »Jahr-2010-Bug« betroffen sind. Spamassassin hat unterdessen bereits mit einem Bug-Fix auf das Problem reagiert. Allerdings funktioniert die angebotene Lösung nur bis zum 31.12.2019. Eine darüber hinausgehende Lösung ist noch nicht in Sicht - aber das Jahr 2020 ist ja noch ferne Zukunftsmusik.