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Spamschutz à la Carte (Fortsetzung)

Autor:Redaktion connect-professional • 8.2.2006 • ca. 2:30 Min

Inhalt
  1. Spamschutz à la Carte
  2. Spamschutz à la Carte (Fortsetzung)
  3. Spamschutz à la Carte (Fortsetzung)

Konzept mit genügend Reserven
Im Rahmen einer Ausschreibung verglich die Deutsche Rentenversicherung die von den Bewerbern eingereichten Lösungsvorschläge. Neben der Preisgestaltung wurde die Qualität der Spamfilter in einer Testumgebung hinsichtlich Erkennungsrate, Fehlklassifizierungs-Rate und Geschwindigkeit geprüft. Den Zuschlag erhielt schließlich der Münchner Messaging-Spezialist Retarus als Dienstleister, der eine auf die Bedürfnisse der DRV zugeschnittene Lösung auf der Basis von Pure Message von Sophos vorgeschlagen hatte. Ulrich Schneider sagt dazu: »Das von den Münchnern vorgeschlagene Konzept war im Licht unserer Kriterien die wirtschaftlichste Lösung« und er fügt hinzu: »Nicht zuletzt hat uns die Skalierbarkeit überzeugt. Denn im Zuge der Neuorganisation der Rentenversicherungsträger kann die Anzahl der E-Mail-Benutzer bei uns in absehbarer Zeit auf ein Vielfaches ansteigen. Das vorgelegte Konzept hält Reserven vor, um auch ein solches Volumen zu bewältigen«.
Die gewählte Lösung wurde im Februar 2005 auf den Mailservern der Deutschen Rentenversicherung installiert und konfiguriert. Die Erstinstallation dauerte zwei Tage, gefolgt von zwei weiteren Tagen für Konfiguration und Tests mit einzelnen E-Mail-Empfängern. Nach zwei Wochen Testbetrieb wurde das System für den Produktivbetrieb freigeschaltet. Sowohl Installation als auch Tests verliefen völlig unauffällig und problemlos im Hintergrund, ohne irgendeine Auswirkung auf die Benutzer. »Seit der Einführung von Sophos PureMessage im März 2005 scannt die Antispam-Lösung durchschnittlich 40000 E-Mails pro Tag auf spamverdächtige Inhalte, in Spitzenzeiten sind es sogar bis zu 100000 E-Mails pro Tag«, konstatiert Ulrich Schneider.

Spamfilter-Einstellungen nach Wunsch
Bei der Deutschen Rentenversicherung ist der Pure Message Server als Mail-Gateway in das Internet konzipiert. Eingehende E-Mails werden auf diesem Server auf Spam geprüft und anschließend in das interne Netzwerk und an die Versicherungsträger weitergeleitet. Die Besonderheit: E-Mails mit einer hohen Spam-Wahrscheinlichkeit werden dabei nicht entfernt oder auf dem Mail-Gateway zurückgehalten, sondern mit frei wählbaren Hinweisen im Betreff der Mail markiert (im Englischen Tagging genannt) und mit einem Header versehen, der die entsprechenden Prüfkriterien auflistet. »Aus datenschutzrechtlichen Gründen dürfen wir keine E-Mails zurückhalten«, erklärt Projektleiter Ulrich Schneider. »Durch die Markierung können unsere Mitglieder selbst entscheiden, ob sie diese Mails auf ihren eigenen Servern zur Durchsicht für die Mitarbeiter bereithalten oder die automatische Sortierung und Filterung erst auf den Clients durchführen. Die Sophos-Software wurde so angepasst, dass wir zwischen diesen Strategien frei wählen können«. Flexibilität durch Mandantenfähigkeit
Auch in punkto Abschottung der verschiedenen Kundenbereiche (»Mandantenfähigkeit«) wurde Pure Message weiterentwickelt. Je nach Mail-Domain kann die Software eingehende Mails unterschiedlich behandeln. »Diese Option ist für uns essentiell«, betont der IT-Manager der Deutschen Rentenversicherung, Günter Sommer. »Denn einige unserer Mitglieder nehmen derzeit noch nicht am Spamfilter-Service teil. An die leiten wir die E-Mails ungeprüft weiter«.
Trotz des großen Leistungsumfangs bleibt der Wartungsaufwand für den Spam-Filter erstaunlich gering. IT-Projektleiter Schneider betont: »Die Befürchtungen unserer Administratoren wegen erheblicher administrativer Mehrarbeit erwiesen sich als vollständig unbegründet. Wir konnten nämlich feststellen, dass es so gut wie keinen Administrationsaufwand gibt«. Einmal eingerichtet, arbeitet der Filter praktisch als Autopilot, da sich auch die Updates vollautomatisch über das Internet selbst herunterladen. Hierbei werden die Filterregeln automatisch aktualisiert. Diese Funktion ist insofern von sehr großer Bedeutung, als sich Spammer immer wieder neue Tricks einfallen lassen, um Filter zu überwinden. Die Spamschutz-Filter-Hersteller verbessern aber ihrerseits laufend die Filterregeln. Günter Sommer bestätigt das: »Seit der Installation von Pure Message hat die Spamflut bei uns aufgehört. Es kommen nur noch ganz vereinzelt unerwünschte Mails durch«.   

Heike Castner ist freie Journalistin in München