23 Millionen Deutsche spielen regelmäßig Computer- und Videospiele. Zu den Gaming-Fans zählen mittlerweile knapp zehn Millionen Frauen, das sind 44 Prozent der Spieler in Deutschland.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle GfK-Studie im Auftrag des Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e. V. (BIU). Für die Untersuchung sind 25.000 Deutsche befragt worden. Der durchschnittliche Gamer ist 31 Jahre alt. Gespielt wird in jedem Alter sowie über alle sozialen Schichten und Bildungsniveaus hinweg. »Die aktuelle Profilstudie widerlegt das gängige Klischee, Gamer seien männlich, ledig und jung«, sagt Olaf Wolters, Geschäftsführer des BIU. Den starken Anstieg der Frauenquote bei den Gamern begründet er mit neuen Spielkonzepten sowie dem Trend zu Online- und Browserspielen: »Die Frauen haben in der Gamer-Community in den vergangenen Jahren deutlich aufgeholt. Maßgeblich dazu beigetragen haben die neuen Bewegungs-, Musik- und Tanzspiele, die verstärkt auch weibliche Zielgruppen ansprechen. Darüber hinaus liegen vor allem Spiele, die direkt im Browser oder in sozialen Netzwerken wie Facebook gespielt werden, im Trend bei den Frauen. Bei dieser Form des vernetzten Spielens stellen sie mit 51 Prozent sogar die Mehrheit der Nutzer«.
Als Gaming-Plattform favorisieren die Deutschen vor allem den Computer: 17,2 Millionen Bundesbürger, also jeder Vierte, verwenden den PC oder Mac zum Spielen. 9,2 Millionen nutzen zusätzlich - oder ausschließlich - eine der gängigen Heimkonsolen von Sony, Microsoft oder Nintendo zum Spielen, weitere 6,7 Millionen eine mobile Spielkonsole wie Nintendo DS oder PlayStation Portable.
Der einsame Gamer vor seinem PC ist offenbar auch ein überholtes Klischeebild. Nur 27 Prozent der Deutschen, die allein leben, spielen regelmäßig Computer- und Videospiele – und damit deutlich weniger als im Bundesdurchschnitt. Den höchsten Anteil an Gamern findet man in Mehrpersonenhaushalten und Familien. Das gilt besonders dann, wenn Kinder und Jugendliche zu Hause leben: Während in jeder zweiten Familie mit Kindern unter 18 Jahren gespielt wird, ist das nur in jeder vierten Familie ohne Kinder der Fall. »Vor allem Sport- und Gesellschaftsspiele, bei denen sich alt und jung gegeneinander messen können, tragen dazu bei, dass sich Gaming zu einem Gemeinschaftsevent in der Familie entwickelt. Aber auch neue Spielkonzepte, bei denen Kriminalfälle oder Rätsel gemeinsam gelöst werden, bieten viel Potenzial für das gemeinsame Spielerlebnis in der Familie«, so Wolters.
Darüber hinaus ist auch das Online-Gaming beliebt und immer mehr Menschen verabreden sich im Internet, um gegeneinander zu spielen. Nach Ansicht von Wolters wird dieser Trend weiter an Bedeutung gewinnen.