Standardisierung gegen mobilen Wildwuchs
Standardisierung gegen mobilen Wildwuchs. In vielen Unternehmen haben Mitarbeiter Firmenhandys verschiedener Hersteller mit unterschiedlichen Kostenstrukturen.

Standardisierung gegen mobilen Wildwuchs
Jeder zweite Angestellte in deutschen Unternehmen ist heute bereits mit mobiler Informationstechnik wie Notebook oder Smartphone ausgestattet ? so die InformationWeek-Studie »IT-Security 2005«. Auch der mobile Abruf und Austausch von E-Mails sowie Kalender- und Kontaktdaten mit dem Firmennetz gehört schon oft zum Arbeitsalltag. Einige Unternehmen sind jedoch einen Schritt weiter und bieten ihren Mitarbeitern nicht nur den mobilen Zugriff auf E-Mails, sondern ermöglichen darüber hinaus die mobile Direktanbindung an Backend-Systeme des Unternehmens ? beispielsweise CRM oder den Zugriff auf interne Informationssysteme.
Während aber Laptops wie PCs behandelt werden und Bestandteil der IT-Infrastruktur sind, werden Smartphones und PDAs meist nach wie vor als Teil der TK-Infrastruktur des Unternehmens angesehen. Als Folge davon kursieren in den meisten Unternehmen dann Mobiltelefone verschiedener Hersteller mit unterschiedlichen Kostenstrukturen. So müssen hier häufig bereits bei der Implementierung einfacher mobiler Kommunikationslösungen die Parameter mehrerer Dutzend Handy-Typen berücksichtigt werden. Dagegen versprechen die Standardisierung auf ausgewählte Mobilfunkanbieter und die Verbindung mit firmeneigenen Telefonie- oder PBX-Systemen zusätzliches Einsparungs- und Standardisierungspotenzial. Warum sollten wir das nicht nutzen? Unternehmen sollten Telefonie wie ein konventionelles IT-Projekt betrachten und Standardisierung als ein Mittel zum Zweck sehen, das sowohl bei der Kostenkontrolle hilft, als auch dem Mitarbeiter mit gut gewarteten und getesteten Applikationen zur Seite steht. Worauf warten wir eigentlich?
IT-Administratoren/CIOs, die einen derartigen Wildwuchs zulassen, werden sich bald mit Software-Anwendungen verschiedenster Hersteller sowie den entsprechenden Sicherheitsproblemen herumschlagen. Die daraus resultierenden Probleme sind aus der klassischen IT-Welt bekannt: von instabilen Prozessen bis hin zu den möglichen Haftungsrisiken für den CIO bzw. den CEO bei fehlenden oder nicht vollständig gültigen Softwarelizenzen.
Die Einbeziehung von Smartphones und anderen mobilen Endgeräten in die gesamte IT-Infrastruktur des Unternehmens ist das Gebot der Stunde, nicht nur im Hinblick auf das geschilderte Potential: Eine Standardisierung der mobilen Infrastruktur analog zur Standardisierung der IT-Infrastruktur ermöglicht Kosteneinsparungen, die bisher noch kaum ausgeschöpft wurden.
Eine unternehmensweite IT/Telefon-Gesamtstrategie hat auch den Vorteil, dass klar definiert werden kann, welche Festnetz- und Mobiltelefone oder Smartphones eingesetzt werden und mit welchen Software- und Sicherheitspaketen diese Smartphones ausgestattet werden. Allein durch die möglichen Vorteile beim Einkauf der Geräte und Software-Pakete können erhebliche Kosten eingespart werden und teure Arbeitszeit, da sich die notwendigen Wartungsaufwendungen für die verschiedenen Endgeräte dann deutlich reduzieren. Kaufen Unternehmen künftig auch die Minutenpakete, die derzeit noch häufig bei unterschiedlichen Netzbetreibern für Festnetztelefonie, Mobilfunk und Datenkommunikation erworben werden, zentral ein, sind weitere Kosteneinsparungen möglich. Das mag nicht unbedingt neu klingen für den IT-Administrator/CIO, der schon seit Jahren auf diese Weise mit der IT-Infrastruktur verfährt. Die durch eine integrierte IT/Telefon-Strategie möglichen Kosteneinsparungen sprechen allerdings für sich: Im Rahmen verschiedener Kundenprojekte, die beispielsweise Nokia in den letzten Jahren durchgeführt hat, konnten Einsparungen erreicht werden, die in Einzelfällen bis zu 35 Prozent der Kosten im gesamten Telefonieumfeld betrugen.
KLAUS SEIBOLD, Leiter Key Account Management Enterprise Solutions EMEA bei Nokia.