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Partner sollen Direktgeschäft nicht fürchten

Straffes Regiment soll Kofax stärken

Diesen CEO hat Kofax dringend gebraucht. Reynolds Bish hat beim DMS-Spezialisten gründlich aufgeräumt, für zentrale Strukturen gesorgt, viele Verwirrungen beseitigt - und eine neue Unsicherheit für Kofax-Partner geschaffen.

Autor:Martin Fryba • 24.10.2008 • ca. 1:05 Min

CEO Reynolds Bish hat durchgegriffen und Kofax neu ausgerichtet
Inhalt
  1. Straffes Regiment soll Kofax stärken
  2. Hybrid-Modell im Vertrieb: »keine Kannibalisierung«

Mit seiner Mehrmarkenstrategie hatte die Dicom-Gruppe lange Zeit für Unsicherheit und Verwirrung im Channel und bei Kunden gesorgt (CRN berichtete ). Der vor einem Jahr neu angetretene CEO Reynolds Bish wollte diese Periode nicht verlängern und hat sich für einen einheitlichen Markenauftritt unter dem Namen Kofax entschieden. Es war mehr als lediglich eine Umbenennung, über die sich das vormalige Dicom-Management jahrelang ohne Ergebnis den Kopf zerbrochen hatte. Dass jede der vielen zugekauften Tochterfirmen unter dem Dicom-Dach ihre eigenen Ziele verfolgte, hatte der Firma jene Schlagkraft geraubt, die Bish Kofax wieder zurückgeben will. So sank der Anteil von Kofax im Markt für digitale Dokumenten-Erfassung im vergangenen Jahr um drei Punkte auf elf Prozent. Wettbewerber Captiva (2005 von EMC gekauft) dagegen legte leicht auf neun Prozent zu.

Bish, der Captiva mitbegründet hatte, sieht seine ehemalige Firma durch die Übernahme des Speicherriesen EMC geschwächt, was nicht heißen soll, dass der neue Mann bei Kofax lediglich auf diese vermeintliche Schwäche der Konkurrenz zu setzen braucht. Das passt nicht zu Bish, der gleich zu Beginn seines Antritts mit den wenig effizienten Strukturen bei Kofax gründlich aufgeräumt hatte.

Mit ersten Erfolgen, wie die kürzlich gemeldeten Geschäftszahlen zeigen. Der Umsatz kletterte um sechs Prozent auf rund 211 Millionen Euro, der Gewinn legte knapp zehn Prozent auf 21 Millionen Euro zu. Zufrieden gibt sich Bish damit noch längst nicht, angesichts eines Marktes für digitale Dokumenten-Erfassung und –verarbeitung den Analysten auf kapp zwei Milliarden Dollar schätzen und der jährlich um rund 15 Prozent wächst.