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Sun verdient besser als erwartet

Sun verdient besser als erwartet. Der Server- und Softwarehersteller Sun untermauert mit seinem Ergebnis für das vierte Quartal 2005 sein Ziel, wieder nachhaltig schwarze Zahlen zu schreiben. Mit den jüngsten Akquisitionen von Storage Tec und SeeBeyond setzt Sun wieder auf Umsatzwachstum. Anders als IBM und HP, die mit ihren konzerneigenen Service-Sparten auf IT-Lösungen setzen, will Sun das lukrative Geschäft mit IT-Dienstleistungen verstärkt über Integrationspartner forcieren.

Autor:Martin Fryba • 27.7.2005 • ca. 1:55 Min

Sun verdient besser als erwartet

Sun Microsystems hat im vierten Quartal des Fiskaljahres 2005 (endete am 30. Juni) einen überraschend hohen Gewinn von 121 Millionen Dollar geschrieben und die Prognosen der Analysten übertroffen. Im vergangenen Jahr hatte Sun im Schlussquartal zwar einen Nettogewinn von 783 Millionen Dollar ausgewiesen. Allerdings verbuchte der Serverhersteller damals außerordentliche Erträge aus einem Kartellstreit mit Microsoft in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar. Der Umsatz im vierten Quartal 2005 lag bei knapp 2,98 Milliarden Dollar ? 4,3 Prozet weniger als im Vorjahreszeitraum.

Im Fiskaljahr 2005 ging der Umsatz von Sun um 1 Prozent auf knapp 11,1 Milliarden Dollar zurück. Der Nettoverlust verbesserte sich auf 11 Millionen Dollar, im Vorjahr lag das Minus noch bei 338 Millionen Dollar.

»In Deutschland haben wir ein solides Jahr hingelegt und den Ertrag sehr verbessert«, sagte Marketing Direktor Donatus Schmid von Sun Deutschland. Vor allem der Absatz von Einstiegsservern mit AMD-Opteron Prozessoren habe um 280 Prozent deutlich zugelegt. Der Umsatz mit High-End-Server legte um rund ein Viertel zu. Für September kündigte Schmid neue Produktlinien an. Auch die Strategie, das Betriebssystem Solaris 10 als Gratisdownload anzubieten und später über kostenpflichtige Lizenzen Einnahmen zu erzielen, stellt Schmid als Erfolg dar: »Wir verzeichnen täglich mehr als 10.000 Downloads«.

Sun werde sich auch künftig als Technologieanbieter positionieren, der mehr Geld als andere Hardwarehersteller in Forschung und Entwicklung steckt, betonte Schmid. »Wir haben bei einem Umsatz von 11 Milliarden Dollar rund 1,8 Milliarden in F&E investiert ? dreimal so viel wie IBM«. Viel Geld will Sun auch in Akquisitionen stecken. Mit dem Kauf des Systemintegrators SeeBeyond für rund 387 Millionen Dollar schließt Sun eine Lücke im Portofolio. Der US-Anbieter komplettiert Suns Produktangebot um Tools zur Integration und zum Management von Anwendungen und versetzt Sun in die Lage, Service-orientierte IT-Architekturen für Kunden bereitzuhalten. Dabei fährt Sun zweigleisig: Einerseits durch eine eigene Integrationssparte wie SeeBeyond, andererseits über unabhängige Partner. Schmid kündigte an, dieses dienstleistungsintensive Segment in Zukunft verstärkt über Software-Integratoren ausbauen zu wollen. Dies ist durchaus als Gegenmodell etwa zu IBM und HP gedacht, die massiv in das IT-Service-Geschäft drängen.

Auch mit dem Kauf von Storagetec für 4,1 Milliarden Dollar, der noch in diesem Jahr über die Bühne gehen soll, will Sun IBM und HP die Stirn im Wachstumsmarkt Storage und Datenarchivierung bieten. Details zu Integration des akquirierten Unternehmens in Deutschland kann Schmid noch nicht nennen. Die Ankündigung, wonach Sun rund 3 Prozent seiner weltweiten Belegschaft abbauen will, beziehe sich laut Schmid nicht auf die deutsche Landesgesellschaft. Hierzulande beschäftigt der Konzern 1.400 Mitarbeiter.