Sun holt im Servermarkt mächtig auf
Die bisherigen Top-3 im Servermarkt mussten im zweiten Quartal allesamt Federn lassen. Auf der Überholspur befindet sind dagegen Sun Microsystems: Der Konzern zog am Rivalen Dell vorbei. Außer Sun hat aber kaum ein Serverhersteller Grund zur Freude.
Was sich bereits aus den aktuellen Quartalszahlen von Sun Microsystems abzeichnete, wurde nun von Marktanalysten untermauert: Der US-Hersteller hat im weltweiten Servermarkt kräftig zugelegt und Dell vom dritten Platz verdrängt. Laut Analysten von IDC verzeichnete Sun als einziger unter den führenden vier Serverherstellern im zweiten Quartal 2006 steigende Umsätze und Marktanteile. Die Erlöse bei Servern legten bei Sun um 15,5 Prozent auf fast 1,6 Milliarden Dollar zu, der Marktanteil verbesserte sich im Jahresvergleich um 1,7 Punkte auf 12,9 Prozent. IDC-Analyst Steve Josselyn führte das gute Abschneiden auf Suns Ultra-Sparc-Server zurück, aber auch die mit AMD-Opteron- Chips ausgestatteten Geräte hätten »einen positiven Einfluss auf das Wachstum« gehabt, so der Analyst. Dell, nun an die vierte Stelle abgerutscht, büßte Erlöse um 1,3 Prozent auf 1,27 Milliarden Dollar ein, der Marktanteil der Texaner schrumpfte leicht auf 10,3 Prozent.
Einbußen verzeichneten auch IBM und Hewlett-Packard. Der Umsatz beim Marktführer IBM lag mit 2,2 Prozent im Minus (3,8 Milliarden Dollar), der Marktanteil sank um fast einen Punkt auf 31 Prozent. HP setzte mit Servern laut IDC im zweiten Quartal 1,7 Prozent weniger um und kam auf Erlöse in Höhe von 3,4 Milliarden Dollar. Der Marktanteil fiel um 0,7 Prozent auf 27,8 Prozent. Fujitsu Siemens Computers (FSC) rangiert weiterhin auf Platz 5 mit einem leichten Umsatzplus auf 554 Millionen Dollar, was einem Marktanteil von 4,5 Prozent entspricht.
Nach wie vor präsentiert sich der gesamte Servermarkt schwach. IDC stellt lediglich ein Gesamtwachstum von 0,6 Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar fest. Dass der Servermarkt überhaupt noch wächst, ist den Märkten in den USA und Asien (außer Japan) zu verdanken. Hier sorgte die steigende Nachfrage nach Servern für ein Umsatzplus von 3,6 Prozent, beziehungsweise 2,6 Prozent. In Europa und Japan dagegen sanken die Erlöse der meisten Serverhersteller. Während bei kleinen Servern wie Blades die Zuwachsraten auch im zweiten Quartal zweistellig bleiben, verzeichnen High-End-Geräte das siebte Quartal in Folge Umsatzeinbußen.