Gut sechs Wochen nachdem sich Symantec entschlossen hat die Produktlinien »Symantec Gateway Security« (SGS) und »Symantec Network Security« (SNS) nicht mehr anzubieten, ist immer noch unklar, ob und welche Alternativen Kunden und Partner der Appliance-Reihen angeboten werden sollen. Das sorgt für Verärgerung.
Symantec hat die strategische Entscheidung getroffen, keine eigene Hardware mehr herzustellen. Diese Hardware war die Basis der Symantec Gateway Security (SGS) und der Symantec Network Security Appliance-Reihen. Der Anbieter will diese Produkte aber weiterhin über alle Vertriebskanäle hinweg verkaufen und unterstützen und auch die Kern-Technologien weiterentwickeln, mit denen diese Appliances arbeiten. »Ich bin mir sicher, dass Kunden, die auf diese Produkte gesetzt haben über den üblichen Investitionszeitraum hinaus Updates und Upgrades bekommen werden«, ist sich auch Manfred Moullion, Vorstand der DNSint.com AG zuversichtlich. DNS, schon lange Veritas-Vertriebspartner, habe sich ohnehin nicht aufgrund von Einzelprodukten für die strategische Zusammenarbeit mit Symantec entschieden. »Für uns ist die gelungene Verknüpfung von Datensicherheit und Datenschutz, die so nur Symantec bieten kann, entscheidend gewesen«, betont Moullion. Die betroffenen Produktlinien ließen sich im Rahmen einer Gesamtlösung problemlos durch andere Hersteller aus dem DNS-Portfolio abbilden.
Viel Kunden selbst sehen das weniger gelassen. »Als Kunde fühlt man sich wie vor den Kopf geschlagen, wenn urplötzlich die SGS-Firewall abgekündigt wird. Das Vertrauen in die Firma Symantec wird nachhaltig geschädigt«, macht etwa Hans-Peter Klaus, EDV-Leiter des St.-Marien-Hospitals in Bonn, seinem Ärger Luft. Und Klaus ist nicht irgendein Kunde: Bei dem Mitte 2004 gestarteten Vorzeigeprojekt werden 60 Server und rund 1.600 Clients geschützt, bei der Ausschreibung hatte sich Symantec gegen Netscreen und Check Point durchgesetzt. Insgesamt kamen sieben SGS 5420 und zwölf SGS 320 zum Einsatz.