Exklusiv-Gespräch mit Synaxon-Chef Frank Roebers

Synaxon rüstet Kooperationsmitglieder für Preiskampf

4. Februar 2010, 13:25 Uhr | Markus Reuter

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Rückbesinnung auf alte Verbundgruppenprinzipien

Ein Grund für diese Treue seien die deutlichen Umsatzsteigerungen als kooperierter Händler: Ein PC-Spezialist-Franchisenehmer könne seinen Umsatz um 46 Prozent steigern, rechnet Roebers vor. Um die Margen der Mitglieder zu verbessern, optimiert Synaxon seinen Einkauf: Die Kooperation nimmt künftig, im Gegensatz zu früher, Waren verbindlich ab. So kann das Unternehmen bessere Einkaufskonditionen bei den Herstellern erreichen. Ein eigenes Lager und eine eigene Logistik sollen jedoch nicht aufgebaut werden. Man werde auch künftig das »virtuelle Lager« von Broadliner Actebis nutzen. Im Bereich Einkauf wurde das Management bereits massiv aufgestockt. Synaxon-Chef Roebers spricht in diesem Zusammenhang sogar von einem »Paradigmenwechsel« und einer »Rückbesinnung auf alte Verbundgruppen-Prinzipien«. Das Ziel: »Unsere Partner müssen in punkto Preis mit jedem Wettbewerber mithalten können«, fordert der Manager. Das neue Tool »EGIS Auction« soll darüber hinaus Partnern zu niedrigeren Einkaufspreisen verhelfen, da man über Sammelbestellungen leichter für Staffelpreise relevante Mengenpeaks bei den Lieferanten erreiche. Der Händler gibt demnach eine Auktion für das gewünschte Produkt auf – Mindestvoraussetzung sind eine Mindestmenge von 50 Stück oder ein Warenwert von 500 Euro. Andere Fachhändler können nun auf diese Bestellung aufspringen. Die vom Händler zur Auktion zugelassenen Distributoren versuchen nun die Bestellung durch Abgabe des besten Preises zu gewinnen.

Ein weiterer Schwerpunkt für dieses Jahr liege im Ausbau des Online-Systems. »Online und Offline gehören einfach zusammen und ergänzen sich prima.« Roebers verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass selbst viele Etailer Ladengeschäfte eröffnen würden. Der neue PC-Spezialist-Shop sei einer der wenigen Stores, bei dem Experten bei der Produktauswahl behilflich seien und auch Kunden mit einem kurzen Blick in das Profil des Experten dessen Expertise überprüfen könnten. 25 Prozent der Franchisenehmer seien bereits im E-Commerce aktiv. Die Hälfte davon mit einem professionellen Shop.

»Ein weiteres großes Ziel für 2010 ist es, das Experten-Know-how unserer Partner besser zu identifizieren«, betont Roebers. Das beträfe besonders die Franchisenehmer von I Team, Akcent und Microtrend. Auf der »Egis-Handelsplattform« sollen Händler künftig schnell erkennen, welcher Kollege auf welchem Gebiet Expertenwissen aufweisen kann. »Für stationäre Händler wird es immer wichtiger, im Internet zumindest gefunden zu werden«, ist Roebers überzeugt.


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