Hansenet nach AOL-Übernahme auf Expansionskurs

Systemhäuser für »Alice«

6. Oktober 2006, 11:25 Uhr |

Systemhäuser für »Alice«: Mit der Übernahme von AOL Deutschland steigt Hansenet in die Liga dergrößten Telekom-Konkurrenten auf. Der Vertrieb soll künftig verstärkt indirekt erfolgen – dazu kooperiert der Carrier jetzt mit dem Distributor Komsa. Mit größeren Systemhäusern will das Unternehmen direkt zusammenarbeiten.

Die Telecom-Italia-Tochter Hansenet gibt Vollgas auf dem deutschen Markt: Für 675 Millionen Euro übernimmt das Unternehmen das Internet-Zugangsgeschäft von AOL in Deutschland. Geplant ist ein von AOL und Telecom Italia gemeinsam betriebenes Content- und Service-Angebot. Das Werbegeschäft hierfür soll AOL bestreiten. Durch den Deal gewinnt Hansenet rund 3,2 Millionen AOL-Kunden, wovon etwa zwei Millionen einen Breitband- Anschluss nutzen. Durch die Übernahme wächst Hansenet auch personell deutlich: Rund 1.200 Mitarbeiter kommen jetzt hinzu. Weder bei AOL noch bei Hansenet seien Restrukturierungen oder ein Arbeitsplatzabbau geplant, heißt es.

Hansenet-Chef Harald Rösch rechnet damit, dass der Umsatz seines Unternehmens im Jahr 2007 auf deutlich über eine Milliarde Euro klettert und der Gewinn nachhaltig steigt. Bei der Zahl der DSL-Kunden rückt Hansenet durch die Übernahme nach T-Online und der United Internet- Gruppe auf Platz drei auf, den bisher Arcor belegte. Den Produktvertrieb lagert der stark wachsende Carrier jetzt auch auf den indirekten Kanal aus: So können seit August 2006 alle Aetka-Partner ihren Kunden die Telefon- und DSL-Produkte der Hansenet-Marke Alice anbieten.

Im Gegensatz zur Konkurrenz setzen die Hanseaten dabei nicht nur auf günstige Preise: Die Kunden sind beispielsweise nicht durch eine Mindestvertragslaufzeit gebunden und können sich an eine kostenlose Hotline wenden. Für 49,90 Euro monatlich bietet das Unternehmen eine Telefon- und DSL-Flatrate mit einer Bandbreite bis zu 16.000 Kbit/s (»Alice Deluxe«). Für Geschäftskunden hat Hansenet »Alice Business « entwickelt. Die Paketlösungen, die sich an der Größe des Unternehmens und an den Anforderungen der Kunden orientieren, sollen ebenfalls kostengünstige Telekommunikationsund Internetleistungen vereinen. Durch den Aufbau eines eigenen Netzes und Kooperationsvereinbarungen mit QSC, Lambdanet und Telefonica ist »Alice« in 43 Städten sowie in mehr als 50 Regionen verfügbar, unter anderem in Berlin, Bremen, Dresden, Frankfurt/Main, München, Stuttgart sowie in Teilen des Ruhrgebiets.


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