Systemhaus ECS meldet Insolvenz an

1. März 2005, 11:48 Uhr | Martin Fryba

Systemhaus ECS meldet Insolvenz an. Das Hamburger Systemhaus ECS hat offenbar zu spät Fehler aus der Akquisitionsstrategie der vergangenen Jahre korrigiert. Gestern meldeten die Hanseaten Insolvenz an.

Systemhaus ECS meldet Insolvenz an

Die ECS AG hat gestern Mittag beim Amtsgericht Hamburg Insolvenz angemeldet (AZ.: 67a IN 98/05). Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtgericht Rechtsanwalt Hinnerk-J. Müller. Inwieweit Töchtergesellschaften des bundesweit aufgestellten Systemhauses von der Insolvenz betroffen sind, ist zur Stunde unklar. Die ECS-Vorstände und der Insolvenzverwalter sind derzeit nicht zu erreichen. Im vergangenen Geschäftsjahr 2003/2004 setzte die Firma mit rund 260 Mitarbeitern 65 Millionen Euro um. Im Systemhaus-Ranking der CRN belegten die Hanseaten Rang 62.

CEO Bernhard Bellmann dürfte die drohende Zahlungsunfähigkeit bereits im Dezember vergangenen Jahres vor Augen gehabt haben. »Die IT-Branche steht in nächster Zeit vor einer neuen Konzentrationswelle«, zitierte er im Newsletter Branchenexperten. Dabei hat ECS vor zwei Jahren noch selbst einen aktiven Part in der Marktbereinigung gespielt, mit wenig Erfolg, wie sich jetzt zeigt. 2003 übernahmen die Hanseaten die Spider Lifecycle Management Systeme GmbH sowie rund 90 Mitarbeiter des insolventen ASP-Spezialisten Einsteinet beziehungsweise ComputerPartner GmbH und gründeten die Tochter ECS Computer Partner GmbH mit Niederlassungen in München und Kempten. Anfang dieses Jahres musste die ECS AG die Tochter wieder abstoßen, die sich auf das PC-Geschäft sowie Dienstleistungen konzentriert hat. Die Gesellschaft wurde an das Systemhaus Cancom verkauft und heißt mittlerweile Cancom-ComputerPartner (CRN berichtete). Von der Insolvenz der ehemaligen Hamburger Mutter ist dieses Systemhaus nicht betroffen. Cancom habe den Kauf vollständig abgeschlossen, sagte ein Firmensprecher gegenüber CRN.


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