Für die Europäische Tally AG bedeutet dieser Schritt, dass alle Forderungen sofort beglichen werden müssen, um überhaupt noch Waren aus Amerika zu beziehen. Das hat die AG in einen Liquiditätsengpass und damit ebenfalls in die Insolvenz getrieben. Wie beim Domino fällt für die deutsche Gesellschaft dadurch der Hauptlieferant weg und eine Fortführungsprognose wird unmöglich – mit dem Ergebnis, dass auch die deutsche Tallygenicom Insolvenz anmelden muss, obwohl diese im vergangenen Jahr ein gutes Ergebnis hingelegt hat.
Die Geschäftsführer und der Insolvenzverwalter, die Pluta Rechtsanwalts GmbH aus Ulm, gehen davon aus, dass die Geschäfte ab Montag wieder aufgenommen werden können. Das Hauptlager, aus dem auch noch geliefert werden kann, befindet sich in Ulm. Auf Vorkasse können auch noch Produkte hinzugekauft werden.
Nach Ablauf der 45-Tagefrist wird sich entscheiden, was mit der deutschen Tally passiert. Möglich wäre auch noch, dass sich ein Käufer für die europäische Holding oder für die deutsche GmbH findet. Schließlich hat Tally einem potenziellen Käufer ein europaweites Vertriebsnetz zu bieten.