Tech Data Forum in Österreich: Lieferzeiten werden deutlich reduziert. Kürzere Lieferzeiten, Steigerung der Online-Bestellungen und weitere Marktanpassung gehörten zu den Kernthemen beim Tech Data Forum in Österreich. 850 Besucher und 55 Aussteller waren in Wien dabei.

Tech Data Forum in Österreich: Lieferzeiten werden deutlich reduziert

Der IT-Fachhandel geht in Österreichs Messelandschaft leer aus. Keine händlerrelevanten Messen. Umso mehr sind die etwa 4.000 Reseller in der Alpenrepublik auf Veranstaltungen von Herstellern und Distributoren angewiesen. Das Tech Data Forum in Wien ist so zu »Österreichs größter IT-Fachhandelsmesse« mutiert (CRN 21/2004, Seite 8). Entsprechend das Interesse der Hersteller an dieser Veranstaltung Mitte Mai im Technischen Museum. 55 Lieferanten präsentierten auf 2.500 Quadratmetern 850 Besuchern neue Produkte und Lösungen.

»Ich ordere selten bei Tech Data, da Ingram schneller liefert«, kritisiert ein niederösterreichischer Händler. Tech Data Geschäftsführer Hermann Raninger hat dies schon häufig gehört. »Ja, wir haben in der Vergangenheit rund 48 Stunden benötigt.« Schuld sei der weite Weg zwischen dem deutschen Zentrallager in Moers und den Resellern in Österreich. Ingram hat es näher, liefert aus dem bayerischen Straubing. Um gleichziehen zu können, wurde mit dem Logistiker hart verhandelt und die internen Prozesse wurden verbessert. In Zukunft verspricht Tech Data bei Bestelleingang bis zum frühen Nachmittag 24 Stunden Lieferzeit.

Froh ist der Geschäftsführer, ebenso wie sein deutscher Kollege Marcus Adä, »dass wir die Umstellung von SAP R2 auf R3 für unsere Kunden ohne Einschränkungen hinbekommen haben«. Damit sieht sich Tech Data in Österreich gut gerüstet, um sich »weiteren Aufgaben widmen zu können«. So beim Ausbau des E-Commerce. »Etwa 60 Prozent bestellen bereits über das Internet, Ende des Jahres sollen es 85 werden«, sagt Raninger zur E-Commerce-Offensive.

Trotz »einer Preisentwicklung, die mindestens so drastisch verläuft wie in Deutschland«, erwartet Raninger im laufenden Jahr einen Umsatzanstieg von 260,6 Millionen Euro auf etwa 286 Millionen. Die Zuwächse kamen vor allem aus dem Bereich PC-Systeme und Notebooks. Die angepeilte Umsatzmarke will er »durch laufende Anpassung an die Marktbedürfnisse« erreichen, Komponenten, Supplies und neue Produkte aus dem Umfeld »Home Media Networking«.

Parallel zu Deutschland bauen auch die Wiener stark auf den Retail. Doch der Schwerpunkt liegt bei den etwa 1.400 ständig kaufenden Kunden. »98 Prozent aller Unternehmen in Österreich haben weniger als 20 Mitarbeiter. Entsprechend wichtig ist für uns die SMB-Orientierung«, erläutert der Geschäftsführer. Und Katja Beckmann, Leiterin Finanzen und Controlling, ergänzt: »Wir werden unsere Finanzdienstleistungen noch mehr ausbauen. Wir sehen uns in einer ähnlichen Situation wie in Deutschland, wo der Distributor immer häufiger eigene Kreditlimits zur Verfügung stellen muss.«

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