Vollzeitstelle Fehlanzeige

Teilzeitarbeit auf dem Vormarsch

19. Oktober 2011, 14:58 Uhr | Elke von Rekowski

IT-Spezialist auf Zeit? Zwar haben hierzulande immer mehr Menschen einen Job, doch die geleisteten Arbeitsstunden sind nicht mehr geworden. Denn viele Deutsche arbeiten in Teilzeit.

Das Beschäftigungswachstum in den vergangenen zehn Jahren kam allein durch einen Zuwachs an Teilzeitarbeitsplätzen zustande, deren Zahl immerhin um rund 40 Prozent gestiegen ist. Damit hat sich die Teilzeitarbeit in Deutschland stärker als in der EU ausgebreitet, wie ein aktueller Bericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt. Immer mehr Ältere und Hochqualifizierte arbeiten in Teilzeit etwa als sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer, Mini-Jobber oder auch als Selbständiger. Oft wird allerdings nur deshalb verkürzt gearbeitet, weil keine Vollzeitstelle zu finden ist.

Ungefähr ein Viertel aller Erwerbstätigen jobbt heute in Teilzeit. Zudem weitet sich die Teilzeitarbeit immer mehr auf Personengruppen ausweitet, die bisher eher weniger verkürzt arbeiteten. So üben zunehmend Personen mit einer mittleren Qualifikation oder einem Hochschulabschluss eine Teilzeitbeschäftigung aus, während der Anteil der Geringqualifizierten seit dem Jahr 2000 leicht zurückgegangen ist.

Auch wenn Teilzeitarbeit weiterhin eindeutig eine Domäne von Frauen ist, hat die Zahl der Männer mit reduzierten Arbeitszeiten besonders stark zugelegt. Im europäischen Vergleich ist der Unterschied im Ausmaß der Teilzeitbeschäftigung zwischen Männern und Frauen in Deutschland aber immer noch so groß wie in kaum einem anderen Land. Die Gründe für die Ausübung eines Teilzeitjobs sind zwischen den Geschlechtern sehr unterschiedlich. Frauen arbeiten besonders häufig aus familiären Gründen verkürzt, Männer dagegen mehr aus persönlichen Gründen wie der beruflichen Qualifizierung. In den letzten Jahren hat etwa ein Fünftel aller Teilzeitkräfte wegen eines Mangels an Vollzeitstellen verkürzt gearbeitet. Dabei handelt es sich um etwa zwei Millionen Erwerbstätige.


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