Die KEF Picoforte3 Docking-Station für iPods fällt durch ein edles Design auf. Doch im Test zählen die inneren Werte, also haben wir das Gerät getestet. Ob die Technik mit dem Design mithalten kann?
Beim Auspacken fällt sofort das Gewicht der Boxen auf. Kein Wunder, die Lautsprecher sind aus Zinn gegossen und wiegen satte 2 kg pro Stück. Die eiförmigen 35-Watt-Speaker machen jedoch nicht nur durch das Gewicht einen soliden Eindruck, sie sind auch noch sehr gut verarbeitet. Der Standfuß dient zugleich als Wandhalterung. Dafür werden die Füße einfach an die Rückseite der Boxen geschraubt. Damit auch ungeschickte Handwerker die Klang-Eier sauber an der Wand montieren können, hat KEF eine Bohrschablone beigelegt. Leider ist hier ein Ausflug zum Baumarkt vorprogrammiert, denn die passenden Schrauben sind beim Picoforte3 nicht mit dabei. Der Aufbau geht leicht von der Hand. Damit beim Anstecken der Lausprecher keine Verwechslungen auftreten hat KEF die Halterungen für die Boxenkabel farblich den Kabeln selbst angepasst.
Das Herz des Picoforte-3-Systems besteht aus zwei Teilen: Dem eigentlichen Dock und dem Verstärker-Modul. Die Gehäuse sind aus dem gleichen Material wie die Lautsprecher gefertigt. Am Dock befindet sich der Port für die iPods und ein 3,5mm-Klinkenstecker-Eingang. Letzterer ermöglicht auch allen anderen MP3-Playern eine Verbindung zum System. Damit alle Apple-Modelle in den Dock passen, hat KEF die nötigen Adapter ins Paket gelegt. Ein 3,5-mm-Kabel für Nicht-Apple-Player sucht man jedoch vergeblich. Auf der Rückseite des Docks ist noch ein weiterer proprietärer Anschluss zu finden. Hier wird über ein Y-Kabel das Verstärker-Modul angesteckt. Zudem befindet sich an diesem Kabel auch der S-Video-Ausgang.
Der zweite Teil ist der Verstärker: Bei diesem befinden sich die Anschlüsse auf der Hinterseite. Hier werden die Boxen angesteckt und das Netzteil angeschlossen. Für einen optionalen Subwoofer gibt es ebenfalls eine Buchse. Ein kleiner Nachteil: Stehen Dock und Verstärker-Modul aufeinander, schiebt das starre Y-Kabel die zwei Teile auseinander. Zwar gibt es eine Anti-Rutsch-Gummierung, diese findet jedoch keinen Halt auf der glatten Lackoberfläche. Es wäre besser, wenn KEF Verstärker und Dock in ein Gehäuse gepackt hätte.
Natürlich haben wir das Picoforte-System auch ausgiebig in Aktion gehört und gesehen. Der Klang der Lautsprecher ist überzeugend. Die Höhen und Mitten sind sauber und dem Bass fehlt es nicht an Kraft. Selbst bei hoher Lautstärke (welche das System durchaus zu bieten hat) kratzen die Boxen nicht und liefern einen präzisen Sound. Der Sound kann über die Equalizer-Einstellungen des angedockten Geräts den eigenen Wünschen angepasst werden. Voraussetzung für den Genuss sind natürlich Songs mit hoher Qualität.
Über den bereits erwähnten S-Video-Ausgang am Y-Kabel ist es möglich, das Picoforte3 an ein TV-Gerät anzuschießen. Im Test war die Qualität der wiedergegeben Video-Dateien durchaus gut. Zwar ist S-Video nicht die erste Wahl bei Videoübertragung, reicht aber für die Qualität von iPod-Videos leicht aus. Ein OSD (On-Screen-Display) zeigt beim Musikhören Infos wie Titel, Interpret und Album auf dem TV-Gerät.
Eine Fernbedienung zum Steuern des angedockten iPods ist im Lieferumfang. Diese ist im Scheck-Karten-Format und bietet alle Standard-Knöpfe. Eine weitere Taste wechselt zwischen TV-Ausgabe und Geräte-Display. Über einen anderen Knopf ist die Shuffle-Funktion direkt zugänglich. Beim Test machte die Fernbedienung einige Probleme. Sobald der Winkel zum Verstärker (in dem der Empfänger untergebracht ist) flach wurde, reagierte die Fernbedienung nicht mehr. Das Picoforte ist seit Juni 2007 im Handel und kostet 400 Euro.
Fazit: Wer auf guten Sound steht ist mit dem Picoforte3 von KEF gut bedient. Der größte Nachteil ist die Fernbedienung: Sie passt von der Qualität her einfach nicht zum Rest des Systems. Die Schrauben und das 3,5mm-Klinken-Kabel fehlen. Wer sich entschließt, die stolzen 400 Euro für das Picoforte3 zu bezahlen, wird aber mit gutem Klang in edlem Design belohnt.