Teure Toner für Toshiba-Drucker. Toshiba-Drucker sind selten, dementsprechend teuer sind die Verbrauchsmaterialien. Ein IT-Händler aus Norddeutschland musste erfahren, dass ein billiger Drucker auf Dauer nicht unbedingt die günstigste Lösung ist.
Hätte Computer-Händler Christoph Tieben gewusst, welche Probleme auf ihn zukommen, wäre er wohl nicht auf die Idee gekommen, die Toshiba-Drucker LP1500 zu verkaufen, die er günstig aus einem Sonderposten beim Münchener Distributor Eurotech bezogen hatte. Schon kurz nachdem Tieben die Geräte an seine Kunden verkauft hatte, gab es Probleme mit der Beschaffung der passenden Toner (CRN berichtete in Ausgabe 33/02). Letztendlich konnte er bei der Toshiba-Tochter BTO Bürozentrum GmbH den Toner bekommen, zum damaligen Einkaufspreis von 340 Euro für die Druckeinheit mit 25.000 Seiten Reichweite.
Nun wollte der Händler aus Haren im Emsland bei BTO Toner für seine Kunden nachbestellen und musste feststellen, dass der Preis auf 468 Euro gestiegen war, das entspricht einer satten Steigerung von über 37 Prozent in zwei Jahren. »Diesen Preissprung lasten meine Kunden mir an, da sie ja nicht wissen, zu welchen Konditionen ich einkaufe«, klagt Tieben. »Doch selbst wenn sie es wüssten, ich wäre auf jeden Fall in ihren Augen der Schuldige, da ich ihnen damals die Drucker verkauft habe.« Bei Toshiba TEC schiebt man den schwarzen Peter BTO zu, denn der Drucker sei in den letzten zwei Jahren in der internen Preisliste nicht im Preis gestiegen, heißt es aus Unternehmenskreisen. Daniel Gleixner, Vertriebsleiter von BTO, hält diesen Vorwurf für ungerechtfertigt: »Unsere Einkaufspreise sind definitiv gestiegen. Würden wir Herrn Tieben den Toner zum alten Preis verkaufen, müssten wir drauflegen«, erklärt der Vertriebsleiter. Allerdings sei die Preisauskunft von 468 Euro nicht ganz richtig, da aus der Bestellung nicht hervor gegangen sei, dass es sich um die Order eines Wiederverkäufers gehandelt habe, deshalb koste der Toner rund 20 Euro weniger. Trotzdem bleibt unter dem Strich eine Steigerung von über 30 Prozent. Zum Vergleich: Der Toner für das nahezu baugleiche Lexmark-Modell kostet rund 250 Euro. Durch die Dollar-Schwäche wurde er sogar in den letzten zwei Jahren im Preis reduziert.
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Wer Drucker aus Graumarktkanälen kauft, darf sich nicht wundern, wenn es Probleme bei der Versorgung mit Verbrauchsmaterialien gibt. Händler Tieben wird die bittere Pille schlucken müssen und sich künftig nur noch aus autorisierten Einkaufsquellen eindecken. Doch alleine dem Händler die Schuld anzulasten, ist zu einfach. Immerhin tragen die Geräte das Label eines renommierten IT-Herstellers. Händler und Kunden gewähren dem Hersteller einen Vertrauensvorschuss, sofern sie die Produkte legal erwerben. Auch wenn sich Toshiba mit der Einführung der Druckerreihe verkalkuliert hat, und die Geräte am liebsten vergessen würde, muss die Versorgung mit Supplies zu marktüblichen Preisen sichergestellt sein. Will sich Toshiba das Problem vom Hals schaffen, indem die Verbrauchsmaterialien so teuer werden, dass entnervte Kunden neue Drucker kaufen, da diese billiger als einmal Toshiba-Toner sind? Image-fördernd ist diese Praxis jedenfalls nicht.
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