TFT-Preise steigen seit Anfang des Jahres

1. April 2009, 6:30 Uhr | Nadine Kasszian

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Unklare Nachfrage-Entwicklung

Zudem bleibt abzuwarten, wie sich die Nachfrage im Laufe des Jahres entwickelt. Auch der Monitormarkt bleibt nicht von dem Umstand verschont, dass Unternehmen ihre Projekte verschieben und IT-Budgets zusammenstreichen. Die allgemein schwächelnde Nachfrage erhöht auch den Wettbewerb zwischen den Anbietern. »Es sind weniger Projekte am Markt, deshalb wächst der Preisdruck in den Ausschreibungen und in den Projekten«, berichtet Michael Melzig, Leiter Marketing Business Clients Deutschland von FSC. »Während Januar und Februar noch sehr stabil verlaufen sind, gingen die Monitor- und Projektoren-Umsätze im März bis zu zehn Prozent zurück«, erklärt Christoph Dassau von Ingram Micro. Nils Seib von LG geht allerdings davon aus, dass die Nachfrage zur Jahresmitte hin wieder steigt, da Investitionen nicht länger verschoben werden können. Dassau hält es für besonders wichtig, dass die B-to-B-Kunden nicht in Panik ausbrechen und weiterhin längerfristig planen. Unternehmen, die nur ganz kurzfristig bestellen, machen den Distributoren das Leben unnötig schwer. Da momentan keine ausufernden Lagerbestände gehalten werden können, ist es kaum möglich, große Mengen von einer Woche auf die andere zu bewegen. »Eine gewisse Vorlaufzeit muss für die Produktion gegeben sein«, erklärt auch Martin Sasse, Product Manager Display bei Acer Deutschland. Überkapazitäten gilt es zu vermeiden, damit es nicht zu einem erneuten Preisverfall kommt. »Die Lagerbestände müssen sinnvoll sein – eine vernünftige Planung bedeutet eine knappe Bevorratung«, ist Sasse überzeugt. Gerade in großen Projekten können Kunden laut Sasse nicht erwarten, dass sie mit dem Finger schnippen und sofort ist die Ware da. Ein schmaler Grad auf dem Hersteller, Distributoren und Fachhändler sich gleichermaßen bewegen.

Ein weiterer Parameter für die Preisentwicklung bei Monitoren 2009, ist die geplante EU-Verordnung für den Import von LCD-Displays. Nach dieser weitet die Europäische Union die Zollaussetzung in Höhe von 14 Prozent jetzt auch auf den Import von LCD-Bildschirmen bis zu einer Größe von 22 Zoll aus. Ein entsprechender Vorschlag der Kommission liegt bereits vor. In den nächsten Wochen erwartet die Branche die Ratifizierung. Da die Verordnung rückwirkend ab 1. Januar 2009 gelten wird, empfiehlt die IHK Importeuren schon jetzt, Berufung gegen Abgabenbescheide einzulegen mit dem Hinweis auf die bevorstehende Verordnung. Auf die Frage wie sich die günstigeren Importe auf die Preisgestaltung der Hersteller auswirken werden, äußern sich die Betroffenen noch zurückhaltend. »Wir müssen abwarten, wie unsere Lieferanten mit der Verordnung umgehen. Ich hoffe aber auch aus kaufmännischer Sicht auf kluge Entscheidungen«, erklärt Christoph Dassau, Director Consumer Electronic Group von Broadliner Ingram Micro, im Gespräch mit Computer Reseller News. Die geringeren Importkosten jetzt als Druckmittel im Ausschreibungskampf einzusetzen, könnte am Ende dem gesamten Markt schaden. Unabhängig von den Bestimmungen der EU sind dagegen Hersteller wie beispielsweise Samsung, die bereits in Europa produzieren. »Da Samsung seit längerer Zeit über Produktionsstätten in Europa verfügt wird dies keine Auswirkungen auf unser Pricing haben«, erklärt Karl Tucholski, Business Director IT von Samsung, im Gespräch mit Computer Reseller News.


  1. TFT-Preise steigen seit Anfang des Jahres
  2. Knappe Kalkulation bei den Herstellern
  3. Unklare Nachfrage-Entwicklung
  4. Wohin geht der Trend?

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