Thema der Woche: PC-Assemblierer
Wie entwickelt sich die Nachfrage nach assemblierten Rechnern? Was spricht dafür, was dagegen? <i>CRN</i> ist dieser Frage nachgegangen.
- Thema der Woche: PC-Assemblierer
- Contra: »Assemblieren lohnt nicht mehr«
Pro: »Unsere Kunden bevorzugen assemblierte Rechner«
THEIS-Computer in Köln hat schon einige Jahre nach der Gründung 1986 mit der Assemblierung angefangen und verkauft aufgrund der hohen Kundennachfrage auch heute noch überwiegend Server, PCs und auch Notebooks seiner Eigenmarke. CRN sprach mit Geschäftsführer Frank Theis.
CRN: Wie viel tragen assemblierte Geräte zum Umsatz bei?
Theis: Wir verkaufen fast nur assemblierte Geräte: PCs, Server, Notebooks, alles was einen Prozessor hat. Nur keine Drucker und Monitore. THEIS-Computer ist ein eingetragenes Warenzeichen.
CRN: Warum haben Sie mit dem Assemblieren angefangen, was sind die Vorteile gegenüber Standardgeräten?
Theis: Wir haben vor allem aus Qualitätsgründen mit dem Assemblieren begonnen. Uns war oft die Qualität der Standard- Geräte nicht gut genug. Denn unsere Kunden – in erster Linie Behörden – legen vor allem Wert auf Ausfallsicherheit und Plattformstabilität. Weil beispielsweise die Qualität der Komponenten oft sehr unterschiedlich ist, kaufen wir direkt in Asien ein. So können wir die besten Komponenten auswählen und defekte Teile wieder zurückschicken. Je mehr wir im Haus machen, desto besser kann ich die Produktqualität kontrollieren. Und Qualität zahlt sich aus. Wir haben laufend rund 50.000 PCs in ganz Nordrhein-Westfalen unter Garantie. Dafür sind gerade mal zwei Service-Techniker im Einsatz und die sind nicht einmal voll ausgelastet. Es ist außerdem einfacher und günstiger, die Standardkomponenten einzulagern, als wenn wir komplette PCs vorrätig halten müssen. Das ist bei Standard-PCs nötig, damit wir für unsere Kunden auch dann noch Austauschgeräte haben, wenn der Hersteller die Plattform nicht mehr anbietet.
CRN: Warum bevorzugen die meisten Ihrer Kunden assemblierte Geräte?
Theis: Der Kunde bekommt nur das, was er auch wirklich braucht. So wollen Behörden aus Datenschutzgründen meist PCs ohne DVD-Brenner oder ohne USB-Schnittstellen. Schulen brauchen dagegen möglichst viele Schnittstellen. Weil Schul-PCs zudem besonders robust sein müssen, verbauen wir sogar besonders stabile Einschalt- Knöpfe, stabiler als sie bei Massen- PCs üblich sind. Die gehen auch bei häufigem Ein- und Ausschalten nicht kaputt. Wir können die Geräte nach Kundenwunsch bis auf BIOS-Ebene konfigurieren. Das kann ein Massenhersteller gar nicht anbieten, zumal viele gar keine eigenen Fabriken mehr haben und zum Teil von den gleichen Auftragsfertigern produzieren lassen.
CRN: Lohnt sich Assemblieren auch bei kleinen Stückzahlen?
Theis: Bei zu kleinen Stückzahlen ist es natürlich schwieriger, da bekommen wir auch nicht so gute Einkaufspreise bei den Komponenten. Aber im Prinzip kann es trotzdem funktionieren, dann muss der Kunde eben einen höheren Preis bezahlen. Aber richtig interessant wird Assemblieren natürlich bei großen Losgrößen.