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Testosteron in der Branche

»Titstare« tritt Diskurs um Sexismus in der IT los

Die App »Titstare« hat eine US-amerikanische Entwicklerin zum Ausstieg aus der Branche bewegt und die Frage aufgeworfen, ob das Geschlechterbild in der IT noch zeitgemäß ist.

Autor:Stefan Adelmann • 11.4.2014 • ca. 0:55 Min

Für die App Titstare hagelte es auf Twitter harsche Kritik (Foto: Youtube)
Inhalt
  1. »Titstare« tritt Diskurs um Sexismus in der IT los
  2. Längst kein Einzelfall

»Über Jahre hinweg wollte ich nur arbeiten und Software programmieren«, sagt Elissa Shevinsky laut der New York Times. »Darum interessierte ich mich nicht für Feminismus - Ich wollte einfach nur etwas erschaffen.« Mittlerweile steht für die Programmiererin die Geschlechterfrage in der IT deutlich stärker im Fokus. Grund ist die auf dem TechCrunch Disrupt Hackathon vorgestellte App »Titstare«. Laut den beiden Entwicklern ist es eine Anwendung, »mit der man sich fotografiert, wenn man Titten sieht.« Soll die Vorstellung bei dem anwesenden, durchwegs männlichen Publikum noch für Begeisterung gesorgt haben, zeichnete sich auf Twitter ein gänzlich anderes Bild ab. Es hagelte Kritik von allen Seiten: »Ihr fragt euch, warum es nicht mehr Frauen in der IT gibt?«, schreibt Nutzerin Laura Nieder. »Titstare sagt alles.« Die australischen Entwickler der App haben mittlerweile eingelenkt und sich entschuldigt.

Der Diskurs ist aber längst ins Rollen gekommen. Shevinsky kündigte ihre Stelle bei dem Start-Up Glimpse Labs, nachdem ihr Chef Pax Dickinson die fragwürdige App via Twitter verteidigte. Nach Angaben der New York Times schrieb er: »Es ist nicht frauenverachtend, wenn man einen sexistischen Witz mach, wenn man eine Frau nicht ernst nehmen kann, oder wenn man Brüste mag.« Shevinsky verließ Glimpse Labs und Dickinson musste seinen Posten als Chefredakteur des Business Insider abgeben.