Transtec räumt mit eigenen Fehlern auf. CEO Dieter Weißhaar kehrt Transtec den Rücken. Ein Übergangsmanagement soll nun dafür sorgen, dass wieder höhere Umsätze erzielt werden. Einen Strategiewechsel schloss Aufsichtsrats-Chef Bernhard Bruscha jedoch aus. Der Hersteller sollte aber mehr auf Kundenbedürfnisse eingehen statt Technologie zu vermarkten.
Schon seit geraumer Zeit kämpft der Tübinger PC- und Serverhersteller Transtec mit sinkenden Umsätzen und roten Zahlen. Zuletzt mussten 30 Mitarbeiter, rund 15 Prozent der Belegschaft, das Unternehmen verlassen. Nun ist auch CEO Dieter Weißhaar ausgeschieden. Der ehemalige IBM-ler und IT-Manager bei Thyssen-Krupp war seit Anfang 2002 Vorstand bei Transtec. Seine Aufgaben übernimmt kommissarisch Ertu Uysal, der als Vice President für das Produktmanagement sowie die Bereiche Marketing und Vertrieb zuständig ist. Finanzvorstand Manfred Rubin, der eigentlich planmäßig Ende August ausscheiden wollte, bleibt nun bis auf weiteres im Vorstand der Transtec AG.
»Strategisch sind wir vernünftig aufgestellt. Daran wollen wir nichts ändern«, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende und Mehrheitsaktionär Bernhard Bruscha.
Man habe aber »einige Fehler selbst verschuldet«, räumte der Firmengründer ein, zum Beispiel im Marketing: Außerhalb der historisch gewachsenen Kundengruppe Forschungseinrichtungen und Universitäten, die rund ein Drittel zum Umsatz beitragen, habe sich Transtec als preisgünstiger Hersteller für Business-Kunden nicht so recht positionieren können. Hier hätte sich Bruscha durchaus mehr Erlöse gewünscht ? auch mit Hilfe der Vertriebspartner. Zwar sei das Geschäft über Reseller mit einem zweistelligen Wachstum erfreulich. Dass man aber als Hersteller mehr Systemhaus-Partner mit Lösungskompetenz brauche, die nicht nur als reine Wiederverkäufer agieren, sei von Transtec »so nie gelabelt worden«. Folge: Die Umsatzbasis im indirekten Vertrieb verharrt auf niedrigem Niveau. Zudem müsse sich der Transtec-Vertrieb kritisch fragen, ob man bei der Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse »genug getan« habe, so Bruscha.
Offensichtlich hat Transtec hier zu sehr auf das Renommee eines technologischen Vorreiters gesetzt. Vom neuen CEO erwartet Bruscha, dass er die erfolgreichen Bereiche Storage und Server »am Wachsen halte« und sich von weniger guten Sparten wie Druckern allmählich verabschiedet.
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