Twitter sucht sein Geschäftsmodell

8. Oktober 2009, 9:14 Uhr | Matthias Hell
Popularität ist schön, doch langsam möchte Twitter auch Geld verdienen

Ohne einen raffinierten Geschäftsplan kein Erfolg – das kann man in jedem Existenzgründer-Seminar hören. Für den Microblogging-Dienst Twitter schien diese Weisheit bisher nicht zu gelten. Doch nun denken die Unternehmensgründer laut über Geldeinnahmequellen nach.

Selten gingen Breitenwirkung und tatsächlicher Geschäftserfolg so auseinander wie bei Twitter. Während der Microblogging-Dienst in aller Munde ist und von Investoren kürzlich auf eine Milliarde Dollar taxiert wurde (CRN berichtete .), kann das Unternehmen auf der Habenseite nur seine Nutzer verbuchen. Denn Twitter verkauft keine Werbung, hat kein Abomodell und hat folglich im vergangenen Geschäftsjahr auch keine Einnahmen erzielt.

Inzwischen gibt es allerdings erste Hinweise, dass die Twitter-Chefs aktiv nach Möglichkeiten suchen, wie sich die Popularität des Services monetarisieren lässt. So dachte Firmengründer Biz Stone nun bei einer Gesprächsrunde am Columbia College Chicago laut über die Einführung kostenpflichtiger Accounts für Unternehmen nach. Diese könnten gegen Ende des Jahres eingeführt werden und Firmen helfen, sie zu besseren Twitterern zu machen. Die von Stone vorgestellten Bezahlmodelle beinhalteten Extra-Features für Unternehmen wie zum Beispiel Analyse-Tools zur Messung der Online-Popularität und zur Traffic-Überwachung.

Zudem wurde bekannt, dass sich Twitter sowohl mit Microsoft wie auch mit Google in Verhandlungen begeben hat. Dabei geht es um eine mögliche Integration von Echtzeit-Tweets in die Suchmaschinen der Konzerne. Laut dem Fachblog All Things Digital sollen die beiden Interessenten bereit seien, für den Twitter-Feed mehrere Millionen Dollar zu bezahlen. Der Microblogging-Dienst scheint sich damit in einer bequemen Verhandlungsposition zu befinden: »Wir haben jede Menge Geld auf der Bank, wir brauchen uns nicht zu beeilen«, so Biz Stone in Chicago.


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