Editorial

Über Drücker und Beratungsqualität

13. März 2007, 10:57 Uhr | Markus Reuter

Neulich sprachen mich in unserem Einkaufszentrum zum wiederholten Male »Direktvermarkter«, wie sie sich selbst euphemistisch nennen, an, ob ich denn nicht meine Telefonfirma wechseln und Geld sparen wolle.

Meine Standardantwort »Vielen Dank, aber ich bin sehr zufrieden mit den Leistungen der Deutschen Telekom AG«, entspricht zwar nicht immer unbedingt der Wahrheit, beendet dafür aber nervige Gespräche wie dieses.

Der Vertriebsweg »Drückerkolonne« ist in der Telekommunikationsbranche mittlerweile etabliert. Carrier und Provider wie Arcor, Hansenet, Vodafone und Tele 2, aber auch der Platzhirsch Telekom, setzen im Rahmen ihrer »Multi-Channel-Strategie« (schon wieder ein schöner Euphemismus) auf Direktvermarkter wie beispielsweise die Ranger Marketing und Vertriebs GmbH.

Berichte und Interviews über diese Firmen, die meist im Hintergrund arbeiten, sind äußerst rar. Grund genug für Computer Reseller News, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Mein Kollege Folker Lück traf sich mit Ranger-Manager Martin Wilfing, um sich über Geschäftspraktiken und Strategie der Ranger ein Bild zu machen. Auffällig war, dass die Firma äußerst selbstbewusst auftritt: So würden die »Drücker« in punkto Beratung die gleiche Qualität wie der stationäre Handel bieten, heißt es verklausuliert auf der Internet-Seite. Und den Kunden würde man helfen, ihren »Markenwert positiv weiter zu entwickeln«, wie es Wilfing formuliert.

Für den stationären Handel sind Firmen wie die Ranger GmbH allerdings ein Reizwort. Einige unserer Leser haben CRN geschrieben, dass die Werber in Sichtweite ihrer Geschäfte agieren würden. Falls Sie auch ähnliche Erfahrungen gemacht haben, können Sie uns an leserforum@ict-channel.com schreiben. (Das komplette Interview finden Sie übrigens in der Rubrik Unternehmen: »Wir kontaktieren grundsätzlich alle Personen«.)

Mit den besten Grüßen,

Markus Reuter


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