Übernahme von Peregrine Systems und AppIQ : HP stärkt Software-Sparte

29. September 2005, 0:00 Uhr | Martin Fryba

 Übernahme von Peregrine Systems und AppIQ : HP stärkt Software-Sparte. Der Computerhersteller Hewlett-Packard will bei Software für die IT-Bestandsverwaltung und -kontrolle zum führenden Unternehmen aufsteigen. Für 425 Millionen Dollar schluckt HP den US-Softwareanbieter Peregrine Systems. Auch bei Software für das Management von Storage-Umgebungen hat sich HP verstärkt und die Firma AppIQ gekauft.

 Übernahme von Peregrine Systems und AppIQ : HP stärkt Software-Sparte

Mit der Übernahme von Peregrine Systems komplettiert Hewlett-Packard sein Software-Portfolio um Lösungen für das Asset-Management sowie weitere Tools für die Verwaltung komplexer IT-Architekturen und schließt somit eine Lücke in seinem Portfolio. Die Software soll in HPs Unternehmens-Lösung Open View integriert werden. Mit der Übernahme will HP vom schnell wachsenden Markt für IT-Bestandsverwaltung von Hard- und Software profitieren. Ein Markt, dem Analysten ein Volumen von einer Milliarde US-Dollar für 2008 bescheinigen.

Noch im ersten Quartal des kommenden Jahres will HP die Transaktion über die Bühne bringen. Insgesamt wird HP 425 Millionen Dollar an die Peregrine-Aktionäre zahlen, was 26,06 Dollar je Anteilschein am börsennotierten US-Unternehmen entspricht. Die Aktionäre von Peregrine müssen dem Deal noch zustimmen.

Peregrine Systems beschäftigt weltweit rund 7.000 Mitarbeiter. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte der Softwarehersteller rund 191 Millionen Dollar um, davon die Hälfte in Europa und Asien. Die Softwarefirma musste 2002 Insolvenz anmelden, als sich das alte Management in einen Buchhaltungsskandal verwickelte. Unter neuer Führung gelang jedoch die Fortführung des Unternehmens.

Details, wie Hewlett-Packard das umfangreiche Partner-Netz von Peregrine integrieren wird, stehen kurz nach der Übernahmeankündigung noch nicht fest. Peregrines Channel-Manager für Zentraleuropa, Karl-Heinz Tölkes, zeigte sich vom Verkauf seiner Firma überrascht. Gleichwohl wird er weiter daran arbeiten, in Deutschland weitere Business-Partner für Peregrines Mittelstandsgeschäft zu gewinnen. Das Anfang dieses Jahres geschnürte Bundle für das IT-Asset-Management umfasst eine Lizenzierung für fünf Nutzer und ist für Unternehmen mit bis zu 3.000 PC-Arbeitsplätzen gedacht. Tölkes sucht Systemhäuser oder kleinere VARs mit Kompetenzen im Consulting und einem aktiven Vertrieb.

Neben zahlreichen namhaften Kunden setzten vor allem große IT-Dienstleister wie IBM Global Services oder T-Systems die Software von Peregrine ein. Wie sie sich nun nach der Übernahme durch HP orientieren, ist derzeit völlig offen.

Zeitgleich hat HP eine weitere Übernahme bekannt gegeben und die Firma AppIQ geschluckt. Das Unternehmen bietet offenen SAN (Storage Area Network) Management- und SRM (Storage Resource Management)-Lösungen, die HP künftig in seine Sparte Technology Solutions Group (TSG) eingliedert. AppIQ beschäftigt in seinen Büros in Großbritannien, Hongkong, Singapur und Indien 135 Mitarbeiter und betreut rund 250 Kunden. Nähere Angaben zu finanziellen Einzelheiten wurden nicht genannt. Die Lösungen von AppIQ sollen das von HP favorisierte Adaptive Enterprise, eine Antwort auf IBMs Strategie des Business on Demand, ergänzen.

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