IFA 2009 in Berlin

Ultraflache TVs und drahtloses Entertainment: Die Trends der IFA

17. Juni 2009, 11:24 Uhr | Joachim Gartz
Ultraflache OLED-TVs werden in Berlin nicht nur in Form von Samples, sondern auch schon als marktreife Seriengeräte zu sehen sein.

Ultrachflache TV-Geräte und das drahtlos vernetzte »Digital Home« gehören zu den wichtigsten Trends der IFA 2009, die Anfang September in Berlin wieder ihre Pforten öffnen wird.

Energie-Effizienz, noch bessere Bildqualität vor allem im Bereich der LCD-Fernseher und immer schlankere Bauformen – diese Trendmarken bestimmten auch im IFA-Jahr 2009 Jahr die Weiterentwicklung in der TV-Technik. Die LED-Hinterleuchtung von LCD-Bildschirmen, zur der IFA 2008 eher noch ein Zukunftsthema, etabliert sich nun mit einer Vielzahl neuer Modelle. Die einzelnen LED-Lichtzellen lassen sich so ansteuern, dass sie den Helligkeitsvorgaben des Bildinhalts entsprechen. So erzielen sie wesentlich höhere Kontraste und sparen zugleich Energie.

Auch die Plasma-Bildschirme werden sich auf der IFA 2009 mit deutlich verringertem Energiebedarf präsentieren. Die Hersteller setzen damit ihren schon im Jahr 2008 eingeschlagenen Kurs konsequent fort. Die neuen Technologien erlauben auch immer schlankere Bauformen. So wird die IFA bereits Prototypen großer TV-Bildschirme zeigen, die nur noch eine Tiefe von 9 Millimetern (etwa 1/3 Zoll) haben.

Natürliche, flüssige und konturenscharfe Bewegungsabläufe sind ein weiteres Kriterium für die Verbesserung der Bildqualität. Alle großen Hersteller werden auf der IFA 2009 ihre technischen Ideen zu diesem Thema mit attraktiven neuen Gerätemodellen zeigen, die mit einem Vielfachen der Standard-Bildfrequenz und mit intelligent vorausberechneten Zwischenbildern arbeiten. So sorgen sie selbst dann noch für klare Bilddetails, wenn beispielsweise die Kamera in Sekundenbruchteilen über ein ganzes Fußballfeld schwenkt.

Marktreife OLED-TVs

Auch wenn Alternativtechnologien zu den etablierten Plasma- und LCD-Fernsehbildschirmen erst in einigen Jahren eine größere Marktbedeutung erlangen werden, so sind sie auf der IFA 2009 dennoch bereits zu sehen. OLED-Bildschirme etwa werden sich in Berlin nicht nur als Labormuster, sondern schon als erste marktreife Seriengeräte präsentieren. In Richtung Zukunft weist auch ein neues Bildschirm-Format: Zu den Superstars unter den neuen Fernsehgeräten wird ein Modell gehören, das mit seinem Bildseitenverhältnis 21:9 den Dimensionen des Cinemascope-Films entspricht. So können Cineasten ihre Lieblingsfilme pur genießen – ganz ohne schwarze Balken, ohne Beschnitt und komplett formatfüllend.

TV-Geräte mit Web-Zugang

Die Top-Modelle unter den neuen Fernsehgeräten holen das Internet ins Wohnzimmer. Ob Videoclips von Youtube-Seiten, Diashows vom Online-Fotodienst Picasa, der Wetterbericht, minutenaktuelle News, Sport-Ergebnisse oder Börsenkurse: All diese Angebote gibt es jetzt zum Anklicken. Die Hersteller setzen dabei auf unterschiedliche Technologien, etwa auf standardisierte Browser oder auf spezielle Widgets. Das Resultat ist in allen Fällen ähnlich: Der Zugriff auf Internet-Inhalte ist so einfach wie das Zappen durch die klassischen Fernsehprogramme. Bis die Fernsehbilder auch in 3D ins Wohnzimmer kommen, werde noch einige Jahre vergehen.

Doch die Industrie arbeitet bereits an Lösungen, die eine gesamte Infrastruktur von der Programmproduktion über der Verteilung bis hin zu den Endgeräten umfasst. En branchenweites Standardisierungsprojekt sieht die Blu-ray Disc als Datenträger für künftige 3D-Medien vor. Die IFA 2009 wird den Stand der Dinge mit einer ganzen Reihe spannender Exponate dokumentieren.

Drahtlose Unterhaltung im Heimnetzwerk

High-Definition-Bilder lassen sich jetzt drahtlos und unkomprimiert samt hoch aufgelöstem Mehrkanalton an den Bildschirm übertragen – nach dem neuen Standard Wireless HD. Die Funkverbindung arbeitet mit extrem hohen Frequenzen um 60 Gigahertz und funktioniert auf kurze Distanzen bis 20 Meter sicher und problemlos. Wireless HD dürfte sich zur drahtlosen Ergänzung der HDMI-Verbindung entwickeln; erste Geräte mit eingebauten Sendern und Empfängern für Wireless HD gibt es auf der IFA 2009 zu sehen.

Die IFA wird darüber hinaus viele neue Streaming-Lösungen für Audio und Video zeigen, darunter ein breites Angebot an Medienplayern, aber auch viele neue Medienserver und NAS-Laufwerke, die Bilder, Musik und Filme für alle Lautsprecher und Bildschirme im ganzen Haus bereithalten. Auch für HiFi-Fans gehört die Netzwerk-Anbindung immer mehr zu den Selbstverständlichkeiten: Musik wird heute überwiegend online bestellt, die Computerfestplatte löst das CD-Regal nach und nach als tönendes Archiv ab, Netzwerk-Clients spielen das private Repertoire entweder selbständig ab oder leiten es an die HiFi-Anlage weiter.


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