Unified Communications vor dem Durchbruch

11. September 2007, 14:19 Uhr |

Unified Communications (UC) wird in den kommenden Jahren zentraler Bestandteil der ITK-Strategie von Anwenderunternehmen werden. Derzeit bremsen aber die technische Komplexität, sowie ein unübersichtlicher und von Interessenkonflikten geprägter Anbietermarkt noch den Marktdurchbruch.

Die Analysten von Berlecon erwarten, dass der Markt für Unified Communications schon in 2008 deutlich wachsen wird. Mit signifikanten Umsätzen können die Anbieter allerdings frühestens 2009, realistischer in 2010 rechnen. Trotz der strategischen Bedeutung des Themas Unified Communications und wachsendem Interesse auf Anwenderseite wird der Marktdurchbruch derzeit noch von verschiedenen Faktoren gehemmt.

So reduzieren die technische Komplexität des Themas, sowie ein unübersichtlicher und von Interessenkonflikten geprägter Anbietermarkt die Transparenz für Anwenderunternehmen. Berlecon-Analyst Philipp Bohn urteilt: »Am Markt für Unified Communications treffen Anbieter aus TK und IT aufeinander. Das sind Welten, die in der Vergangenheit weitgehend voneinander getrennten waren. Sie treten gleichzeitig als Kooperationspartner miteinander, aber auch als Konkurrenten gegeneinander an. Dabei sind die Lösungen der einzelnen Anbieter in ihrer Funktionalität teilweise sehr ähnlich.«

Allerdings weisen die Lösungen bei der Unterstützung von Drittanbietern und der technischen Basis wesentliche Unterschiede auf, die bei der Entscheidung für einen Anbieter unbedingt berücksichtigt werden sollten. Berlecon empfiehlt Unternehmen daher im Vorfeld zu prüfen, ob erstens die Unified-Communications-Lösung in eine historisch gewachsene ITK-Infrastruktur integrierbar ist, und zweitens, ob die Lösung vor allem auf Soft- oder Hardware basiert. Bohn: »Anbieter wie Siemens oder IBM verfolgen hinsichtlich der Integrierbarkeit einen eher heterogenen Ansatz. Das bedeutet, dass sie möglichst vieler Drittanbieter unterstützen. Cisco oder Microsoft setzen dagegen mehr auf Homogenität, also auf integrierte Systeme aus einer Hand.«

Auch beim zweiten Kriterium macht Bohn deutliche Unterschiede aus: »Besonders Anbieter wie Microsoft nutzen vornehmlich Software zur Abbildung der Funktionalitäten, mit positiven Effekten auf die Administrierbarkeit und Anschaffungskosten der Lösung. Bei Anbietern wie Alcatel-Lucent, Avaya, Nortel und Siemens wird zu einem größeren Teil Hardware eingesetzt, so dass hier eher komplexe, hochverfügbare und sichere Infrastrukturen abgebildet werden können.«

Um das Vertrauen der Anwender zu gewinnen, müssen unabhängig von der Klärung dieser Fragen die Anbieter ihre Interessenkonflikte in den Hintergrund stellen. Solange sie nicht klar signalisieren, mit wem sie auch künftig im Interesse Ihrer Kunden kooperieren und gegen wen sie sich im Wettbewerb positionieren werden, fehlt Anwendern die Planungssicherheit für ihre Unified-Communications-Investitionen.

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