Univention fordert Suse und Red Hat heraus : Linux-Einstieg für Microsoft-Partner. Die Bremer Univention GmbH verfolgt ehrgeizige Ziele: Das Unternehmen will mit einem Produkt, das von Microsofts Verzeichnisdienst »Active Directory« inspiriert ist, den Enterprise-Linux-Angeboten der etablierten Hersteller Konkurrenz machen. Als Vertriebspartner will Univention in erster Linie Microsoft-Partner gewinnen, deren Kunden Open-Source-Alternativen fordern.
Mit zunehmender Akzeptanz von Linux im Markt verlangt schon auch mal ein Kunde von seinem Microsoft-Systemhaus, ihm auf seinem Web-Server Linux zu installieren. Oft scheitert dies an mangelndem Linux-Know-how des Partners. Mit seinem »Univention Corporate Server« hat dessen Entwickler, die Bremer Univention, ein Produkt auf den Markt gebracht, das auch ohne weitreichende Linux-Kenntnisse die Installation des Linux-Servers erlaubt. Damit steht dem Fachhandel der Einstieg in einen lukrativen Wachstumsmarkt offen, in dem er die Vorteile unterschiedlicher Betriebssystemumgebungen kombinieren und seinen Kunden interessante Lizenzalternativen bieten kann.
Beim Konzept lehnt sich Univention an Microsofts Active Directory Infrastruktur an, und erlaubt so auch Microsoft-Resellern, die sich bisher nur wenig oder gar nicht mit Linux beschäftigt haben, den Einstieg in einen lukrativen Markt: »Partner, die mit uns zusammenarbeiten wollen, sollten in erster Linie Netzwerk-Erfahrung mitbringen. Linux-Vorkenntnisse sind dagegen nicht so entscheidend«, betont Ganten.
Univention will den Univention Corporate Server künftig über ein zweistufiges Partnerprogramm für Fachhändler interessant machen. Neulinge können auf der Stufe »Approved Reseller« in das Partnerprogramm einsteigen. Wenn sie ihre Zusammenarbeit intensivieren wollen, avancieren sie zum »Certified Solution Partner«. »Wir rechnen mit einem Schulungsaufwand von ein bis zwei Tagen für unsere Partner, bis sie in UCS firm sind«, erklärt Ganten.
Mit einigen Partnern arbeitet Univention bereits zusammen, allerdings bisher regional auf Nordwestdeutschland beschränkt. »Nach unserer Vision finden wir in den nächsten zwölf Monaten Partner in allen größeren deutschen Städten«, hofft Ganten. Ein erster Schritt ist eine Kooperation mit der Verbundgruppe Akcent Computerpartner.
Beim Aufbau des Partner-Netzes will Univention behutsam vorgehen und rechnet mit etwa fünf Partnern monatlich, die UCS in ihr Angebot aufnehmen. Interessierte Händler haben auf dem Linuxtag in Karlsruhe ab dem 23. Juni die Gelegenheit, sich selbst ein Bild von UCS zu machen.
Eigenen Angaben zu Folge hat Univention das Domänenkonzept auf Linux übertragen und UCS enthält als einzige Distribution ein Management-System, mit dem sich Linux- und Windows-Rechner domänenweit verwalten lassen. »Die Systeme von Red Hat und Suse können nur einzelne Server verwalten. Für eine Single-Point-of-Administration gab es bisher keine Lösung«, erklärt Univention-Geschäftsführer Peter Ganten.
UCS ermöglicht es, das gesamte IP-Management (DNS, DHCP), die Computer-, Server-, Client-, Benutzer- und Gruppenverwaltung zentral zu administrieren. Ein Modul für Terminal Server erlaubt den Aufbau einer Thin-Client-Infrastruktur.
Bei den Lizenzen verfolgt Univention ein serverorientiertes Modell: Es wird eine Lizenzgebühr von 1.390 Euro für jeden Server fällig. Außerdem müssen die Kunden einen Wartungsvertrag abschließen, für den 490 Euro pro Server jährlich fällig werden. Das Unternehmen garantiert Händlern Margen von mindestens 20 Prozent, je nach Umsatzcommitment.
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