Die Gen-Z dominiert offenbar den Arbeitsmarkt: Im Jahr 2024 verzeichnete sie das höchste Gehaltswachstum und die geringste Fluktuation im Vergleich zu allen anderen Generationen. Dies meldet der Global Hiring Report, den die HR-Plattform Deel veröffentlicht.
Unsere Arbeitswelt befindet sich in einem fundamentalen Wandel: Die Corona-Pandemie hat nicht nur neue Arbeitsmodelle hervorgebracht, sondern auch die Erwartungen von Unternehmen und Arbeitnehmern nachhaltig verändert. Nun steht der Markt an der Schwelle zu einer neuen Ära, in der Unternehmen ihre Strategien für Personalbeschaffung und -Management überdenken und anpassen müssen.
Deels jährlicher Global Hiring Report zeigt, welche Trends den globalen Arbeitsmarkt im Jahr 2024 prägten. Basierend auf Daten aus über einer Million Verträgen und Partnerschaften mit mehr als 35.000 Unternehmen in über 150 Ländern, vermittelt die Untersuchung Einblicke in die Entwicklung der Personalbeschaffung und Vergütung. Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:
Obwohl sich Manager immer wieder Sorgen über die Arbeitsleistung der Generation Z machen, steht diese im Fokus vieler Unternehmen – und sie arbeiten hart daran, sie bei Laune zu halten: 2024 verzeichnete die Altersgruppe von allen erfassten Generationen das schnellste Gehaltswachstum (rund 9 Prozent) und den geringsten Anteil an unfreiwilligen Kündigungen (36 Prozent). Die Nachfrage nach jungen Talenten steigt insbesondere aufgrund ihrer digitalen Kompetenz und ihrer Vertrautheit mit neuen Techniken wie Künstlicher Intelligenz.
Obwohl grenzüberschreitende Arbeit weiterhin eine wichtige Rolle spielt, zeigt der Global Hiring Report, dass Unternehmen im Jahr 2024 vermehrt Mitarbeiter aus dem eigenen Land einstellten. Die Inlandsrekrutierung stieg weltweit um 104 Prozent, während internationale Einstellungen lediglich ein Wachstum von 42 Prozent verzeichneten.
In Deutschland zeigt sich dieser Trend noch stärker: Dort stieg die Inlandsrekrutierung um rund 159 Prozent im Vergleich zum Jahr davor, während die Einstellung von Fachkräften im Ausland um nur 49 Prozent stieg. Ein entscheidender Einflussfaktor ist nach Deels Analyse der Trend zur stärkeren Einheitlichkeit von Arbeitszeiten. Demnach lebten in Deutschland 41 Prozent der länderüberschreitend eingestellten Fachkräfte in einer Zeitzone, die nur eine Stunde von der des Unternehmenssitzes entfernt war. Während die Zahl der Neueinstellungen stetig steigt, scheint laut dem Report zudem die Zahl der weltweiten Entlassungen weltweit rückläufig zu sein.
Buchhalter sind im Trend
In den letzten zehn Jahren konnten Unternehmen Softwareingenieure meist nicht schnell genug einstellen. Jetzt sind Buchhalter die neuen gefragten Fachkräfte. Der Global Hiring Report zeigt: Unternehmen suchen verstärkt nach Experten für Finanz- und Steuerfragen, insbesondere aufgrund wachsender regulatorischer Anforderungen und der zunehmenden Globalisierung von Geschäftsmodellen. Die Anzahl der über Deel eingestellten Buchhalter stieg um 74 Prozent, und auch die Gehaltssteigerungen lagen bei 15 Prozent – damit wuchsen die Zahl der Einstellungen und das Gehalt von Buchhaltern schneller als bei jeder anderen Berufsgruppe. Dabei stellten am ehesten Unternehmen in den Vereinigten Staaten, Australien und Großbritannien Buchhalter im Ausland ein.
Die globale Fluktuation am Arbeitsmarkt verändert sich. Insbesondere in den USA ist die Zahl der unfreiwilligen Kündigungen (2024) zurückgegangen. Während im Mai 2023 noch 72 Prozent der Verträge durch Kündigungen seitens eines Unternehmens beendet wurden, lag dieser Wert im Dezember 2024 nur noch bei 38 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass Arbeitnehmer vorsichtiger bei einem Jobwechsel sind und Unternehmen verstärkt auf langfristige Bindung und attraktive Vergütungsmodelle setzen.