Amazon hat für den europäischen Markt die Verkaufsprovisionen für bestimmte Produktkategorien teilweise um bis zu 70 Prozent erhöht. Auch Elektrozubehör ist vom Preisanstieg betroffen.
Aktive Händler am Amazon Marketplace werden ab sofort stärker zur Kasse gebeten. Der Etailer hat wie angekündigt seine Provisionen für bestimmte Produktkategorien angehoben – teilweise um bis zu 70 Prozent. Amazon hatte zuvor schon in den USA die Gebühren für aktive Händler erhöht. Ab sofort verlangt der Etailer von Händlern Elektronik- und Fotoartikeln zehn statt vormals sieben Prozent Provision. Verkauft man Elektronikzubehör, muss man sogar zwölf Prozent an den Etailer abführen. Alle bereits bestehenden Angebote wurden in die neue Kategorie verschoben, darunter auch normale Elektronikartikel, die der entsprechenden Kategorie nicht korrekt zugeordnet waren. In solchen Fällen müssten auch die eigentlich für Zubehör fälligen zwölf Prozent Provision abgetreten werden.
Zeitgleich mit der Gebührenerhöhung hat Amazon in eigen wenigen Kategorien die Gebühren gesenkt, allerdings nur temporär bis zum fünften August. In Deutschland verlangt Amazon deshalb zeitweise für Videospielkonsolen noch acht Prozent statt der sonst üblichen 15 Prozent Provision. Trotzdem dürften die meisten Händler wenig glücklich mit den Neuerungen beim Etailer sein. Vielleicht stellen manche Händler die Zusammenarbeit mit Amazon deshalb sogar ganz sein, denn nicht nur die aktuelle Gebührenerhöhung belastet das Verhältnis zwischen dem Etail-Riesen und seinen Marketplace-Händlern. Für Unstimmigkeiten sorgte zuletzt auch die Preisparitätsklausel für Amazon-Marketplace-Händler, die aktuell durch das Bundeskartellamt überprüft wird.
Update: Nach vielen Anfragen von Händlern bezüglich der gestiegenen Gebühren bei Elektronik- und Foto-Artikeln verweisen wir auf die offizielle Gebührenseite von Amazon. Demnach liegen die Provisionen für Power-Anbieter weiter bei sieben Prozent, für alle anderen Händler wurden die Gebühren auf die angegebenen zehn Prozent erhöht.