Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage

25. Juni 2008, 19:41 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Chinareisen mit hohem Risiko

Besonders die direkten Geschäftskontakte mit China sind mit einem hohen Risiko verbunden. So ist es bei der Einreise nach China verboten, verschlüsselte Notebooks mitzuführen. »Bei Konzernen wird da ein Auge zugedrückt, aber Mitarbeiter mittelständischer Unternehmen bekommen das in voller Härte zu spüren«, berichtet Proschko. So wurde etwa das Notebook eines Handelsreisenden einfach zerstört, als er sich gegenüber dem chinesischen Zoll weigerte, die Daten auf seinem Notebook zu entschlüsseln.

Wer von China oder Russland aus eine Mail schickt, sollte sich darüber klar sein, dass die Geheimdienste potentiell alles mitlesen. Auch die dortigen Provider sind gesetzlich verpflichtet, all ihre Daten an die Dienste weiterzugeben. Selbst bei persönlichen Kontakten ist äußerste Vorsicht angebracht, da auch ein Großteil der Übersetzer auf den Gehaltslisten von KGB und Co. stehen. Und oft es ist es auch eine sehr schlechte Idee, chinesische Praktikanten, Doktoranden oder Ingenieure im eigenen Unternehmen zu beschäftigen: »Eine chinesische Praktikantin hat 800 E-Mails mit vertraulichen Unternehmensdaten verschickt und hatte dabei nicht das mindeste Unrechtsbewusstsein«, warnt Proschko. Natürlich spielen auch elektronische Angriffe eine große Rolle, sei es über USB-Sticks oder das Web.

Größere Vorsicht müssen Unternehmen aber auch mit frei verfügbaren Informationen walten lassen. »Deutsche Unternehmen stellen zu viele Informationen ins Netz«, warnt Proschko.


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