»Verschmelzung bringt Synergien«

Ab Januar 2007 wird die 1995 gegründete Schlund+Partner AG in die 1&1 Internet AG eingegliedert. Schlund verspricht den Kunden und Partnern durch diese Fusion nur Vorteile: Synergien in der Produktentwicklung sollen schneller den Kunden zugute kommen. <i>CRN</i>-Korrespondent Folker Lück sprach mit Kirsten Haynberg, bisher CSO bei Schlund und künftig Bereichsleiterin für den Partner-Vertrieb und das Großkundengeschäft bei der 1&1-Gruppe, über die laufende Umstrukturierung und mögliche Auswirkungen für Partner.

CRN: Sie haben kürzlich angekündigt, dass der Name »Schlund + Partner « vom Markt verschwinden wird. Wie haben Ihre fast 7.000 Partner diese Nachricht aufgenommen?

Haynberg: Ein großer Teil der Partner ist bereits seit vielen Jahren mit uns verbunden und identifiziert sich sehr stark mit der Marke Schlund + Partner. Sie sind von unserem Geschäftsmodell überzeugt, haben ihr Unternehmen darauf ausgerichtet und verkaufen erfolgreich unsere Produkte. Aus diesem Grunde waren die Reaktionen zunächst sehr emotional, als ich erstmals auf einem Partnertreffen die Verschmelzung mit 1&1 bekannt gab. Eine Reaktion, die völlig verständlich ist. Regelmäßige Marktbefragungen bestätigen, dass unser Konzept großes Vertrauen und Zufriedenheit genießt. Zudem werden wir als Dinosaurier in der Branche gesehen. Da kann man eine solche Nachricht erst einmal kaum glauben. Es liegt aber auf der Hand, dass die Verschmelzung Synergien bringt, die aus unserer Sicht noch stärker zählen. Schlund + Partner prägt seit dem Merger mit 1&1 vor rund sieben Jahren die Technik. Dadurch sind die technischen Plattformen der beiden Marken mehr und mehr zusammengewachsen. Mit der Verschmelzung entfällt die aufwändige Pflege von zwei unterschiedlichen Produktlinien und wir können künftig Innovationen noch schneller umsetzen. Ein weiterer Punkt ist die Markenbekanntheit. 1&1 verfügt als starke Marke über eine große Reichweite und ist mit einer Menge Werbepower vielen Menschen bekannt. In den letzten Jahren hat sich 1&1 sowohl in der Breite als auch in der Tiefe entwickelt und avancierte im B-2-B-Segment, in dem sich auch Schlund + Partner bewegt, zur Nummer eins im Markt. Durch die Verschmelzung wird den Partnern künftig eine Plattform geboten, die ihnen in ihrer Zielgruppe dynamisches Wachstum ermöglicht.

CRN: 1&1 genießt – ganz im Gegensatz zu Schlund – bei professionellen Anwendern einen nicht ganz so guten Ruf, weil es in den vergangenen Jahren zu Serviceproblemen gekommen ist. Wie wollen Sie als Bereichsleiterin für den Indirekten Vertrieb und das Großkundengeschäft erreichen, dass 1&1 Business wie bisher Schlund mit einem wirklich guten Service verbunden wird?

Haynberg: Nachdem ich den Partnern die Gründe für die Zusammenlegung erläutert hatte, kam Sorge darüber auf, dass die Betreuung und der Support bei 1&1 für das anspruchsvolle Klientel nicht ausreiche. 1&1 wird eher als Massenanbieter wahrgenommen, dessen Service und Support dem hohen Schlund-Niveau nicht gerecht werden kann. Diese Punkte haben wir im Konzept zur Verschmelzung beachtet und bereits Anfang November den 1&1 Platin Service eingeführt. Dieser ist künftig noch besser als der heutige Premium-Service bei Schlund + Partner. Der Platin Service wird von unserem hauseigenen Service-Center in Karlsruhe erbracht. Dadurch gewährleisten wir weiterhin, dass die Partner mit den gleichen Mitarbeitern zusammenarbeiten und auch künftig die bekannte Service-Qualität erhalten. Natürlich müssen sich die Partner erst einmal persönlich davon überzeugen, dass die Leistungen und der Service bei 1&1 tatsächlich passen. Aber die ersten Verkaufszahlen und das Feedback der Partner zeigen, dass die Marke 1&1 eine echte Alternative bietet. Es wird sicherlich nur eine Frage der Zeit sein, bis die Partner mit fester Überzeugung 1&1 verkaufen. Auch wenn wir sicher alle gerne an die alten Schlund-Zeiten zurückdenken werden.

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