Zum Inhalt springen
Unified-Communications

Werbung via Video

Autor:Redaktion connect-professional • 8.11.2007 • ca. 2:10 Min

Streaming-Media-Applikationen im Unternehmen

Die Umsetzung von Broadcasting im Netz in Analogie zu Radio und Fernsehen bezeichnet man als Audio- und Video-Streaming oder kurz Streaming-Media. Multimedia-Daten werden hierbei regelmäßig empfangen und in einem Viewer/Player oder im Browser wiedergegeben. Die Mediadaten können live oder auf Abruf per Unicast oder Mulitcast verbreitet werden. Mögliche Einsatzbereiche im Unternehmen sind unter anderem:

  • Management-Kommunikation (»Executive Communications«),
  • Produkt-Ankündigungen und -Updates,
  • Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern sowie
  • rasche Verbreitung von kritischen Informationen zum Themenbereich »Regulatory Compliance«.

Neben den bereits für den Bereich Video-Conferencing genannten Vorteilen wie Reduktion der Reisezeiten und -Kosten, Erhöhung der Mitarbeiter-Produktivität durch effektive und schnelle Kommunikation ergeben sich weitere Vorteile durch die Möglichkeit für jeden einzelnen Mitarbeiter, sich gezielt und bei Bedarf zu spezifischen technischen und vertriebsorientierten Themen weiterzubilden sowie erhebliche Einsparungseffekte in Folge der Vermeidung von Produktions- und Materialkosten, die in der herkömmlichen Mitarbeiterweiterbildung und Kommunikation anfallen.

Neue Anwendungsbereiche von Streaming-Media sind beispielsweise Digital-Signage-Systeme, über die Botschaften, Video-Werbung und andere verkaufsfördernde Inhalte in Läden, Einkaufszentren, Flughäfen und anderen Bereichen auf gut exponierten Displays dargestellt werden können.

Zusätzliches Potential für Streaming-Technologien findet sich auch im Bereich physikalische Sicherzeit, beispielsweise bei der Übertragung von Bildern von Überwachungskameras über die vorhandene IP-Infrastruktur.

Für die Bereitstellung von Streaming-Media wird eine Reihe von Komponenten, Protokollen und Algorithmen benötigt, darunter:

  • Encoder für die Konversion von analogen (Audio- oder Video-)Signalen in digitale Daten.
  • Decoder für die Konversion von digitalen in analoge Signale.
  • Transcoder für die Konversion von einem digitalen Datenformat in ein anderes.
  • Codecs für die Kompression/Dekompression von Media-Daten,
  • Media-Server für das Vorhalten von bereits vorhandenen Inhalten,
  • Media-Management-Software für Programm- und Komponenten-Management,
  • Media-Portale für den Zugriff auf Live- und On-Demand-Programme sowie
  • Medial-Player und Plugins für die Darstellung des Streaming-Content.

Auf dem Markt haben sich diverse unterschiedliche Video-Streaming-Protokolle, Container-Formate und Kompressionsverfahren verbreitet. Diese Container enthalten in der Regel einen Audio- und einen Video-Stream, erweiterte Formate ermöglichen die Integration von weiteren Inhalten wie Menüstrukturen, was beispielsweise eine kostengünstige Lokalisierung von Trainings-VoDs ermöglicht.

Weit verbreitete Formate sind unter anderem das Flash-Video-Format von Adobe, Apple-Quicktime, Divx-Media-Format, Microsoft-ASF, diverse MPEG-Formate sowie Realnetworks Realmedia.

Die Steuerung der Streaming-Media-Datenströme erfolgt in der Regel via Real-Time-Streaming-Protocol (RTSP). Da RTSP ein textbasiertes, bidirektionales Protokoll ist, können Nachrichten sowohl vom Server als auch vom Client initiiert werden. Der Transport der Stream-Daten erfolgt in diesem Zusammenhang schließlich via Real-Time-Transport-Protocol (RTP) in UDP-Paketen.

Eine Überwachung der QoS-Parameter in überschaubaren Installationen kann über Real-Time-Transport-Control-Protocol (RTCP) erreicht und sichergestellt werden. Neue Ansätze zur Vermeidung von Problemen bei der Übertragung von Streaming-Media finden sich im Datagram-Congestion-Control-Protocol (DCCP). Andere Streaming-Server verwenden HTTP oder eigene Protokolle wie Adobes Real-Time-Messaging-Protocol (RTMP) oder Microsoft-Media-Services (MMS).

Moderne IP-basierte Netzwerke bieten die ideale Plattform für den unternehmensweiten Einsatz von Business-Video-Technologien.

Als Folge der zunehmenden Verbreitung von Multimedia im privaten Sektor werden eben diese privaten Anwender diese neuen Möglichkeiten – insbesondere Streaming-Media – zu schätzen wissen und im Zweifel auch im beruflichen Umfeld einfordern, falls diese nicht automatisch im Unternehmen angeboten werden. – Analysten sprechen in diesem Zusammenhang von der »Consumerization«.

Thomas Boele
Technical Marketing Manager, Cisco Systems