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Videoschnitt: Fachwissen sichert Umsatzwachstum

24. Juni 2004, 0:00 Uhr |

Videoschnitt: Fachwissen sichert Umsatzwachstum. Videobearbeitung erobert den Massenmarkt. Gute Umsätze erzielen Fachhändler vor allem dann, wenn sie ihre Kunden von der intuitiv bedienbaren Einstiegslösung hin zu professionelleren Systemen mit höherem Beratungsaufwand begleiten.

Videoschnitt: Fachwissen sichert Umsatzwachstum

»Der Kunde sucht eine Lösung, die für ihn ohne große Einarbeitung nutzbar ist und schnell zu einem guten Ergebnis führt«, bringt Lars Janzik, Vice President der Magix AG, die aktuelle Situation auf dem Markt für Videobearbeitung auf den Punkt. Der Hersteller bietet unter anderem das Programm »Magix Filme auf CD & DVD« an, mit dem Einsteiger zum Beispiel eigene Videos auf Compact Disc oder DVDs bannen können. Konkurrent Ulead hat mit »Videostudio 8« eine ebenfalls auf den Consumer-Markt zugeschnittene Videobearbeitungs-Software im Programm. »Neueinsteigern sollten Reseller noch keine High-End-Lösungen anbieten, da diese Gruppe damit schlichtweg überfordert ist«, betont Heiko Wenzel, Firmensprecher bei Ulead. Seiner Ansicht nach können Reseller Kunden vor allem mit Fachwissen an sich binden. Während Consumer-Software unter 100 Euro in der Regel selbsterklärend sei, erforderten Programme mit großem Funktionsspektrum eine intensive Beratung durch den Fachhandel.

»Händler müssen ihre Kunden dort abholen, wo sie gerade stehen, und sie dann erfolgreich bei ihrer Weiterentwicklung in umsatz- und margenstarke Produktsegmente begleiten«, lautet die Einschätzung von Stephanie Schmitt, Marketing Director von Adobe Systems. Das Unternehmen vertraut auf den qualifizierten Fachhandel: »Nur der ist in der Lage, Kundenbedürfnisse zu erkennen und durch qualifizierte Beratung Lösungen wie die unsere im Markt zu positionieren.« Adobe bietet unter anderem mit »Premiere Pro 1.5« eine professionelle Videoschnitt-Software für PC und Mac an.

Zweistellige Margen mit Software

Die Erweiterung des Produktsortiments um Videoschnitt-Software verspricht gute Erträge für Reseller. »Die Margen für den Fachhandel liegen zwischen 25 und 30 Prozent«, weiß Hans-Viktor Schmitz von Szymonski, Sales Manager Central Europe von Roxio. Neuen Händlern in diesem Segment rät er, sich auf Produkte von Herstellern zu konzentrieren, die sowohl eine Lösung für spezifische Anwendungen wie Videoschnitt anbieten, als auch eine Multimedia-Gesamtlösung, die beispielsweise ein späteres Upgrade ermöglicht. Roxio bringt Anfang Juni die Videoschnittlösung »Video Wave 7« auf den deutschen Markt, die unter anderem über eine Funktion mit dem Namen »Smart Capture« verfügt. Damit lassen sich einzelne Szenen im Vorschaumodus auf dem Camcorder auswählen und auf die Festplatte übertragen, so dass das sehr aufwändige und zeitintensive vollständige Speichern des gesamten Videos auf dem PC entfällt.

Hardware-Lösungen zunehmend extern

Auch die Zukunft im Handy-Markt in diesem Bereich wird spannend. Zunehmend tragen die Hersteller der Vernetzung von digitalen Endgeräten untereinander mit mobilen Geräten und Online-Diensten Rechnung. » Die Software ist letztlich die Schnittstelle zwischen PC und Unterhaltungselektronik«, gibt Janzik zu bedenken. Wie Magix arbeiten auch viele andere Hersteller an dieser Idee. » Wir sind gerade dabei, uns im mobilen Telefonmarkt mit Tools zur Bearbeitung und Wiedergabe von Bild- und Videodaten zu etablieren«, verrät der Ulead-Sprecher.

Bei der Hardware für die digitale Videobearbeitung dominieren derzeit noch interne Lösungen. Das wird sich künftig ändern. »Angesichts der aktuellen Verkaufszahlen leistungsstarker Notebooks wird der Anteil externer Produkte mittelfristig mit Sicherheit wachsen«, lautet die Prognose von Christian Reul, Marketing Manager Guillemot. Das Unternehmen setzt mit seiner Marke Hercules zur Zeit ebenfalls noch auf eine interne Lösung, die PC-Schnittkarte »Vide o Action« für Analog- und Digital-Video. Nach Ansicht von Manfred Karl, Sales Manager Distribution Fachhandel bei Pinnacle Systems, schrecken viele Anwender davor zurück, ihrem PC mit dem Schraubenzieher auf den Leib zu rücken, was ebenfalls für externe Lösungen spricht. Pinnacle Systems bietet beispielsweise mit »Digital Video Creator 150« eine externe Videoschnitt-Hardware an. »Unser Schwerpunkt wird künftig auf externen USB- bzw. Firewire-Lösungen liegen«, betont Terratec Marketing Manager Armin Fendrich. Der Nettetaler Hersteller ist zum Beispiel mit »Cameo AV Mobile«, einer PCMCIA-Schnittkarte fürs Notebook, am Markt vertreten.

Kampf gegen Preis-Dumping

Auch der Hardware-Bereich für Videoschnitt verspricht interessante Margen für Reseller. Bei internen Lösungen liegen sie bei rund 25 Prozent, bei externen Lösungen bei bis zu 35 Prozent. »Um die Margen zu bewahren, gehen wir mittlerweile dazu über, Händler mit Niedrigstpreisen auszuschließen«, erklärt Hercules-Manager Reul.

Interne Lösungen offerieren interessante Zusatzgeschäfte für den Fachhandel. Nach Ansicht von Fendrich können sich Reseller besonders als Anbieter von Komplettsystemen profilieren. »Videobearbeitung ist eine der ressourcenintensivsten Anwendungen, die auf einem PC laufen. Eine optimale und individuelle Abstimmung der einzelnen PC-Komponenten auf die Bedürfnisse des Kunden ist deshalb von großer Bedeutung«, umreißt der Terratec-Manager die Möglichkeiten.

Für Händler am besten zum Einstieg in den Markt geeignet sind nach Ansicht von Reul ebenfalls Einsteigerlösungen mit einfacher, aber leistungsstarker Software und intuitiver Bedienung. »Damit können Reseller Kunden für sich gewinnen, die bisher nur an klassischen PC-Produkten interessiert waren und jetzt mit ihrem Camcorder kreativ sein möchten«, unterstreicht der Hercules-Manager. Pinnacle bietet Fachhändlern nach einer Registrierung Schulungen an, mit deren Hilfe sie sich für das beratungsintensive Segment Videoschnitt qualifizieren können.

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