Wie Personaler soziale Medien nutzen

Viele Unternehmen checken Bewerber im Netz

7. Juni 2015, 17:58 Uhr | Elke von Rekowski
Viele Personalverantwortliche schauen sich an, wie sich Bewerber in sozialen Medien darstellen (Foto: © everythingpossible - Fotolia.com).

Bei der Suche nach einem geeigneten Mitarbeiter lesen viele Personal-Verantwortliche nicht nur die Bewerbungen potenzieller Kandidaten, sondern gleich auch deren Postings in sozialen Netzwerken.

Wer sich in sozialen Netzen äußert, sollte seine Postings genau überdenken. Eine falsche Äußerung kann nicht nur Freunde vergällen, sondern auch für einen empfindlichen Karriereknick sorgen. Denn wer sich auf eine Stelle bewirbt, muss damit rechnen, dass neben seinen Bewerbungsunterlagen auch seine Profile und Postings in sozialen Netzwerken gründlich geprüft werden. In rund jedem zweiten Unternehmen (46 Prozent) werden die entsprechenden Seiten im Netz unter die Lupe genommen. Das ist das Ergebnis einer Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 408 Personalverantwortlichen in Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern.

»Profile in Sozialen Netzwerke sind oft aussagekräftiger als eine kurze Bewerbung. Deshalb werden Personalabteilungen künftig noch häufiger darauf zurückgreifen, um sich ein Bild von Kandidaten zu machen«, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. »Ein bewusst gepflegtes Profil kann die Bewerbungsunterlagen ergänzen, die eigenen Qualifikationen unterstreichen und das Bild eines Kandidaten abrunden.« Mehr als jeder siebte Personalchef (15 Prozent), der sich Profile von Bewerbern in Sozialen Netzwerken anschaut, hat sich bereits aufgrund eines Online-Checks entschieden, Bewerber nicht zum Gespräch einzuladen oder einen Job doch nicht anzubieten. 90 Prozent dieser Personalentscheider geben Widersprüche zu den Bewerbungsunterlagen als Grund für die Entscheidung an. Jeder Dritte berichtet von inkompetenten fachlichen Äußerungen der Kandidaten, sechs Prozent sind auf beleidigende Äußerungen gestoßen. Doch es gibt auch beruhigende Nachrichten für Bewerber: Laut Bitkom spiele es keine Rolle, wenn der betreffende Kandidat das ein oder andere Foto von ausgelassenen Partys postet. Soviel Freiheit im Privaten werde dann den Kandidaten doch zugestanden.

Viel interessanter für Recruiter ist nämlich die fachliche Qualifikation (89 Prozent), sind öffentliche Äußerungen zu Fachthemen (72 Prozent) sowie über das Unternehmen oder seine Wettbewerber (56 Prozent). Hier sollten Kandidaten keinesfalls durch fehlende Kompetenz oder abfällige Äußerungen »punkten«.


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