Virtualisierte IT für die Kommunen. Durch Server-Virtualisierung kann der nordrhein-westfälische IT-Dienstleister rku.it, der zahlreiche Städte bedient, die IT-Kosten senken und die Performance der Anwendungen steigern.
Viele kommunale Energieversorger lagern heute ihre IT-Infrastruktur und auch IT-gestützte Geschäftsprozesse wie die Rechnungsstellung an externe Dienstleister aus. Ein solcher Dienstleister ist die im nordrhein-westfälischen Herne ansässige Firma rku.it. Das 1961 als »Lochkartengemeinschaft kommunaler Unternehmen GmbH« gegründete IT-Haus unterstützt Versorger und Betriebe des öffentlichen Personennahverkehrs sowie der Kommunalwirtschaft in Deutschland. So betreibt rku.it zum Beispiel Anwendungen der Stadtwerke Bochum, Witten, Dortmund und der Stadt Herne. Ebenso wie die Verkehrsbetriebe in Herne und Castrop-Rauxel haben auch die in Moers ihre SAP-Lösung in die Hände des IT-Dienstleisters gelegt. Über 120 Kunden nutzen derzeit das Rechenzentrum des Unternehmens, die Gesellschafter sind größtenteils nordrhein-westfälische Stadtwerke. Mit 200 Mitarbeitern setzt rku.it jährlich mehr als 30 Millionen Euro um.
Seit 1999 kümmert sich der IT-Dienstleister aus dem Ruhrgebiet auch um SAP-Anwendungen, gegenwärtig sind es rund 70 solcher Systeme. Im Zuge der Umstellung des Applikationskomplexes R/3 auf den Nachfolger mySAP betrachtete sich der Hoster auch die Kosten des bisher verwendeten Datenbanksystems Oracle 9.2 genauer und fand heraus, dass hier noch Einsparpotenzial vorhanden ist. Im Juni 2005 entschied sich das Management aus Kostenerwägungen für das Datenbanksystem DB2 von IBM. Ulrich Klenke, Bereichsleiter für Rechenzentrumsdienste und später zuständig für das Projektmanagement, schildert den Auswahlprozess als relativ rasche Angelegenheit: »Da die Konditionen von IBM finanziell günstiger und vertraglich flexibler waren, entschieden wir uns schließlich dafür. Das Angebot entsprach unseren Anforderungen und vor allem fügte es sich in unser Konzept der Server-Virtualisierung ein.«
Virtualisierte Server sparen Kosten
Der IT-Dienstleister unterhält zwei redundante Rechenzentren, die durch einen Gigabit-Backbone verbunden sind. Auf mehreren pSeries 630 Servern, Tape Libraries und Disk Storage Systemen lagert ein Datenbestand von 40 Terabyte bestehend vor allem aus betriebswirtschaftlichen Informationen wie Kundenverträgen oder Rechnungen. Drei Rechner der Baureihe eServer p5-570 von IBM sind kürzlich noch hinzugekommen.
Um Betriebs- und Hardware-Kosten zu sparen, gleichzeitig aber möglichst flexibel zu bleiben und eine hohe Service-Verfügbarkeit zu erreichen, setzt das Management darauf, die Server zu virtualisieren. Durch die Abnabelung des vormals realen Servers von der Hardware können mehr Prozesse auf dem Host gestartet werden. Hierzu werden die Virtualisierungsmöglichkeiten genutzt, die die neuen p5-Server mit Power5-Prozessoren von IBM bieten: Dank der Fähigkeit zur Mikropartitionierung können auf jedem Prozessor bis zu zehn dynamische logische Partitionen eingerichtet werden ? und bei Bedarf kann auf jeder Partition ein eigener virtueller Server mit eigenem Betriebssystem laufen. Der Vorteil liegt vor allem in der besseren Nutzung der Ressourcen, Puffer für Spitzenlasten müssen in der virtualisierten Infrastruktur nicht mehr für jedes System separat vorgehalten werden.
»Wir nutzen neben den Shared CPUs auch die Möglichkeit für Virtual I/O«, erklärt Klenke und fährt fort: »Das heißt, dass nicht mehr jedes virtuelle System über eine eigene dedizierte Verbindung zur Infrastruktur mit Netzwerk und SAN verfügen muss. Insgesamt sparen wir etwa 25 bis 30 Prozent an Kapazität ein, die wir früher vorhalten mussten.« Auch bei der Wartung der Systeme erhofft sich der Bereichsleiter durch die Server-Virtualisierung Einsparungen, ferner bei den Energie- und Reparaturkosten.