Virtualisierte IT für die Kommunen

26. Mai 2006, 0:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Virtualisierte IT für die Kommunen (Fortsetzung)

»Wir müssen künftig 25 bis 30 Prozent weniger IT-Kapazität ­vorhalten.« Ulrich Klenke, Bereichsleiter Rechenzentrumsdienste bei rku.it Foto: rku.it
»Wir müssen künftig 25 bis 30 Prozent weniger IT-Kapazität ­vorhalten.« Ulrich Klenke, Bereichsleiter Rechenzentrumsdienste bei rku.it Foto: rku.it

Datenbank und ERP-System in verteilter Umgebung
Da die logischen Partitionen dynamisch sind, sich also automatisch an den jeweiligen Ressourcenbedarf anpassen, stellte sich eine neue Herausforderung: Da feste Größen fehlten, mussten die bisherigen Abrechnungsprozesse auf neue Grundlagen gestellt werden. »Mit Hilfe der Tools von IBM haben wir einen Weg gefunden, wie wir die CPU-Leistung regelmäßig messen können«, erläutert Klenke. »Diese Messungen dienen uns nun als Basis für die Preiskalkulation.«
Auch bei der Wahl der neuen Datenbank spielte die virtualisierte Server-Infrastruktur eine wesentliche Rolle. »Vor diesem Hintergrund machte es Sinn, die Lizenzierung der neuen Software genau unter die Lupe zu nehmen«, sagt Klenke. Ziel war, die Hardware optimal auszulasten und nicht durch komplizierte Lizenzvereinbarungen einzuschränken. Eine Lizenzierung rein auf CPU-Basis, wie sie viele Hersteller praktizieren, wäre nicht sinnvoll gewesen: »Das hätte bedeutet, dass wir unsere Ressourcen nicht optimal einsetzen könnten, weil wir Kunden mit geringerem Ressourcenbedarf nicht beliebig auf die Server verteilen könnten«, erläutert Bereichsleiter Klenke.
Weitere Kostenpunkte waren neben der Lizenzierung zum Beispiel die Einarbeitung der Mitarbeiter in die neue Datenbank-Software und schließlich die Wartung. Alles zusammen genommen will rku.it mit Hilfe von DB2 mehr als 40 Prozent der bisherigen Datenbankkosten einsparen (was mehreren Hunderttausend Euro entspricht), wenn man eine Zeitspanne von fünf Jahren zu Grunde legt.
Als die Entscheidung für DB2 gefallen war, ging der Dienstleister daran, das Projektteam zu formieren. Dabei wurden alle leitenden Positionen jeweils mit einem Vertreter von IBM Global Services sowie rku.it besetzt. Das oberste Gremium bildete der Lenkungsausschuss, angeführt vom technischen Geschäftsführer der rku.it Gerhard Pidd und Gottfried Seibert auf IBM-Seite. Außerdem kam auch ein SAP-Team zum Einsatz. Während SAP die Migrationstools zur Verfügung stellt und bei Schwierigkeiten hilft, stellt die Projektgruppe des Dienstleisters Server sowie Plattenplatz für die Migration bereit und übernimmt das Testen mit dem abschließenden Going Live Check. Schrittweise werden alle 60 Systeme migriert: Im August 2005 wurde mit der Umstellung begonnen, bis Juni 2006 soll sie beendet sein.

Schnellere IT-Systeme sorgen für höhere Produktivität
»Die Systeme laufen bislang nicht nur stabil weiter, sondern reagieren auch schneller«, zieht Ulrich Klenke ein vorläufiges Fazit. So haben sich die Antwortzeiten bei den Dialoganwendungen von durchschnittlichen 0,6 auf 0,4 Sekunden verkürzt, und Batch Jobs werden nun um zirka 40 Prozent schneller erledigt. Bei mehreren tausend Anwendern auf Seiten der Kunden von rku.it bedeutet dies einen deutlichen Produktivitätsschub.
Das Projektteam des IT-Dienstleisters rechnet damit, dass sich aufgrund der Server-Virtualisierung die physikalische Infrastruktur erheblich vereinfachen wird und gleichzeitig IT-Ressourcen besser genutzt werden. »Statt wie bisher jeden Server einzeln aufzurüsten, werden wir uns nun den einen physikalischen Server vornehmen und die Kapazitäten wie gewünscht einteilen. Sollten sich die Anforderungen ändern, schieben wir Speicherplatz oder CPU dorthin, wo die Kapazität gebraucht wird«, erläutert Klenke. Damit sollen auf lange Sicht Betriebskosten gespart werden ? Einsparungen, die der IT-Dienstleister dann auch an seine Kunden weiterreichen will.   

Nicole Kochems ist Journalistin in München.


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