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Schwerpunkt PC-Komponenten

Vista-Flaute auf dem Komponentenmarkt

Durch die Einführung von Windows Vista besteht auf dem Komponentenmarkt noch keine erhöhte Nachfrage nach leistungsfähigen Grafikkarten und Speichermodulen. Die optimistischen Erwartungen von Microsoft haben sich bisher nicht erfüllt. Mit Gehäusen, Netzteilen und Kühlern lassen sich für Fachhändler jedoch trotz der Vista-Flaute weiterhin sehr gute Margen erzielen.

Autor:Joachim Gartz • 28.2.2007 • ca. 1:40 Min

Der große Schwung, den Microsoft und die üblichen »Brancheninsider« versprochen haben, ist bisher auf dem Komponentenmarkt ausgeblieben. Eine erhöhte Nachfrage nach leistungsfähigen Grafikkarten und Speichermodulen ist derzeit nicht feststellbar. Marc Florian Gerken, Business Group Manager Components bei Ingram Micro, meint, dass Vista eher langfristig positive Auswirkungen haben wird: »Vista bringt auf jeden Fall Schwung in den Komponentenmarkt. In den nächsten Wochen und Monaten wird sich zeigen, wie stark sich der Bedarf für PC-Aufrüstungen erhöhen wird.« So lange der große Vista-Schwung im Grafik- und Speichersegment noch ausbleibt, bewähren sich Komponenten wie Gehäuse und Kühler weiterhin als Margenbringer für den Fachhandel.

»Die Vista-Einführung hatte bislang primär Auswirkungen auf den Speichermodulabsatz. Doch in jeder Sparte kann man mit Individualität gute Margen erzielen – besonders mit Netzteilen, Gehäusen, Kühlern«, erklärt Gerken gegenüber Computer Reseller News. PC-Gehäuse beherbergen alle übrigen Komponenten und müssen zugleich genügend Platz für eine ausreichende Luft-Zirkulation bieten. Auf der Basis des vor kurzem von AMD vorgestellten DTX-Standards für Small-Form-Factor-PCs können OEMs, ODMs und Komponentenhersteller nun besonders kompakte Desktop-Lösungen mit sehr geringer Leistungsaufnahme entwickeln.

Der DTX-Standard soll die Vorteile der vorhandenen ATX-Infrastruktur wie Wirtschaftlichkeit, System-Optionen und Abwärtskompatibilität nutzen und die Entwicklung neuer PC-Designs ermöglichen. »Auf der Basis der DTX-Spezifikation können Computerhersteller Lösungen mit kleinen Formfaktoren entwickeln und Unternehmen sowie Endverbraucher mit neuen, innovativen und wirtschaftlichen Systemen beliefern«, so Bob Brewer, Corporate Vice President, Desktop Division bei AMD. Während sich auf dem Markt für Desktop-Systeme ein Trend hin zu Prozessoren mit geringerem Stromverbrauch und geringerer Wärmeentwicklung abzeichnet und die Kosten ständig gesenkt werden müssen, steht bei Produkten mit kleinem Formfaktor die Austauschbarkeit von Komponenten im Vordergrund. Zusätzlich können Chassis- Hersteller mit DTX finanzielle Risiken minimieren, die proprietäre Designs mit kleinen Formfaktoren mit sich bringen, und PCs in Form von Komponenten oder als Bare-Bone-Systeme entwickeln und verkaufen.

Der im Fachhandel bekannteste Brand unter den Gehäuseherstellern ist laut einer aktuellen CRN-Channeltracks- Studie Chieftec. Jeder fünfte Händler kennt die Produkte des taiwanischen Komponenten-Spezialisten, der damit unangefochten auf Platz eins liegt. Mit einem deutlich geringeren Bekanntheitsgrad folgen im unteren einstelligen Bereich Antec und Coolermaster. Als häufigste Bezugsquelle geben die befragten Händler den Broadliner Ingram Micro an. Weitere oft genannte Distributoren für Gehäuse sind Devil mit 4,0, Tech Data mit 3,3 und COS mit 2,7 Prozent.