Der Virtualisierungsspezialist Vmware erweitert sein Portfolio in Richtung E-Mail und Collaboration. Dazu kauft das Unternehmen den Software-Anbieter Zimbra, der bislang zu Yahoo gehört.

Vmware übernimmt Zimbra, einen Anbieter von E-Mail- und Collaboration-Software. Das Unternehmen gehört bislang zu Yahoo.

Bei den Zimbra-Produkten handelt es sich um Open-Source-Lösungen. Sie werden als On-Premise-Software bei kleinen, mittelständischen und großen Unternehmen sowie als gehosteter Service bei Providern wie Comcast und NTT Communications eingesetzt.

Zu den finanziellen Details machen die beteiligten Unternehmen keine Angaben. Beobachter schätzen den Kaufpreis auf rund 100 Millionen Dollar, in jedem Fall liege er aber deutlich unter den 350 Millionen Dollar, die Yahoo im Jahr 2007 für Zimbra zahlte. Die Akquisition soll bereits im ersten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein.

»Wir erwarten für die kommenden Jahre eine gesteigerte Nachfrage nach skalierbaren, sicheren Cloud-IT-Services, vor allem auch bei kleinen und mittelständischen Betrieben«, kommentiert Thomas Kühlewein, Deutschlandchef von Vmware, die Übernahme. Zimbra sei ein Beispiel für eine solche »Cloud-Ära«-Lösung.

Weiterhin unter Open-Source-Lizenz verfügbar

Diese werde ein Baustein innerhalb eines stetig wachsenden Portfolios an Lösungen sein, die im Unternehmen als virtuelle Anwendungen genutzt oder von einem Service Provider bezogen werden. Vmware plant, die Zimbra-Produkte als Open-Source-Software weiterzuführen und will die Technologie insbesondere für die eigene vSphere-Cloud-Infrastruktur adaptieren.

Das Kernprodukt von Zimbra ist die Collaboration Suite 6.0. Der Web-Client bietet Funktionen wie E-Mail, Kalender, Kontaktverwaltung, eine Voice-over-IP-Client und das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten durch mehrere User.

Mit Zimbra Mobile steht zudem eine Lösung bereit, mit der Nutzer von Smartphones über das Mobilfunknetz Informationen auf ihrem Mobilgerät mit denen des zentralen Firmenservers abgleichen können. Auch ein Connector für den Blackberry-Enterprise-Server steht zur Verfügung.

Der Anwender hat die Wahl zwischen fünf Versionen, von der kostenlosen und abgespeckten Open-Source-Edition bis hin zur Professional-Edition mit der kompletten Palette von Funktionen. Diese kostet 35 Dollar pro Nutzer und Jahr.