Vodafone verklagt Telekom wegen iPhone-Exklusivvertrieb
Der Mobilfunkanbieter Vodafone will der Deutschen Telekom die Exklusivrechte am Verkauf des Kulthandys iPhone streitig machen. Der Konzern hat vor dem Landgericht Hamburg eine einstweilige Verfügung gegen den Rivalen erwirkt, wie ein Sprecher von Vodafone Deutschland bestätigte.


Vodafone sträubt sich dagegen, dass das iPhone von Apple wegen der elektronischen Sperre ausschließlich im Netz von T-Mobile funktioniert und nur mit einem Zwei-Jahres-Vertrag zu haben ist. Die Telekom bestätigte den Eingang der einstweiligen Verfügung und will diese zunächst prüfen.
»Es kann nicht sein, dass unsere Kunden das iPhone nur mit einem langfristigen Vertrag bei der Telekom bekommen können«, so Vodafone-Chef Friedrich Joussen: »Wir wollen eine schnelle gerichtliche Klärung, ob es das iPhone für alle oder nur für wenige geben soll.«
Einen Verkaufsstopp verlangte der Düsseldorfer Konzern nicht, bestätigte ein Konzernsprecher. »Wir haben die einstweilige Verfügung bekommen«, bestätigte ein Sprecher von T-Mobile in Bonn. »Wir prüfen zurzeit, in wie weit wir darauf reagieren werden und müssen.«
Vodafone: »Sind kein schlechter Verlierer«
Vodafone hatte ebenfalls mit dem US-Konzern Apple über den exklusiven Vertrieb des iPhones verhandelt, letztlich erhielt jedoch T-Mobile den Zuschlag.
Den Vorwurf, Vodafone reagiere wie ein schlechter Verlierer, wiesen die Düsseldorfer zurück. Apple habe nicht nur diktieren wollen, bei welchen Vertragspartnern das Handy zu haben ist, sondern auch eine Umsatzbeteiligung verlangt.
Vodafone befürchtet offenbar, dass das Beispiel Schule macht. Medienberichten zufolge muss die Telekom-Tochter ein Drittel der Umsätze an Apple weiterreichen.
Mittlerweile hat T-Mobile auf die Einstweilige Verfügung reagiert: Das iPhone ist nun auch ohne Vertragsbindung und SIM-Kartensperre erhältlich, allerdings weitherhin nur in den Läden von T-Mobile.
Der Preis des iPhone ohne Vertragsbindung: stolze 999 Euro. Damit ist es de facto für Interessenten unerschwinglich. Man darf gespannt sein, ob Vodafone in dieser Preigestaltung eine versteckte Vertragsbindung sieht und auch dagegen vorgeht.