Dass viele Personalchefs persönliche Informationen zu ihren Bewerbern im Internet suchen, ist kein Geheimnis. Hüten sollte man sich in diesem Zusammenhang nicht nur vor peinlichen Partyfotos, sondern auch vor ständigen Tippfehlern.
Oft ist nicht mehr allein entscheidend, wie qualifiziert der Jobkandidat laut Zeugnissen und Lebenslauf ist. Das Bild, das sich über eine Googlesuche ergibt, kann ausschlaggebend dafür sein, ob er oder sie überhaupt zu einem persönlichen Gespräch eingeladen wird. Alle Informationen, die zu einer Person im Internet zu finden sind, verdichten sich zu einem bestimmten Image. Neudeutsch spricht man hier von der »Onlinereputation«, also sinngemäß dem »Ruf im Internet«.
Bei der »Onlinereputation« geht es längst nicht nur darum, ob jemand auf kompromittierenden Partyfotos bei Facebook oder StudiVZ zu sehen ist. Der Arbeitgeber möchte generell einschätzen können, ob jemand zuverlässig ist und sorgfältig arbeitet. Dazu kann das Internet kann viel verraten: In Zeiten von Blogs, Onlineforen und sozialen Medien, in denen jeder im Netz seinen Gedanken freien Lauf lassen kann, erübrigt sich oft ein Rechtschreibtest im Bewerbungsprozess. Der potenzielle Arbeitgeber kann einfach anhand von Pinnwandeinträgen, Blogartikeln oder Tweets auf Twitter erkennen, wie genau ein Bewerber es mit der Rechtschreibung nimmt.
Ein Problem dabei: Die digitale Kommunikation nähert sich oft der gesprochenen Sprache an. So liest man in Forenbeiträgen oder bei Facebook solche Botschaften wie »Hilfeeeeeeeee«, »müüüde« oder »supa«. Die Rechtschreibfehler werden in solchen Fällen bewusst in Kauf genommen. Häufig werden Texte aber auch komplett klein geschrieben sowie die Satzzeichen weggelassen, ähnlich wie es bei SMS-Nachrichten und privaten Mails passiert. Besonders in Onlinenetzwerken wie Facebook oder StudiVZ, in denen viele Nutzer Profile unter ihrem richtigen Namen anlegen, können Personalchefs sehr leicht deren Sorgfalt im Umgang mit der deutschen Sprache überprüfen.
Der Duden-Verlag rät hier zu großer Vorsicht vor der unbedachten Texteingabe: »Vorher unbedingt nachdenken! Jeder sollte sich zunächst folgende Frage stellen: Was für einen Eindruck gewinnt eine Person von mir, die dies liest und die mich vielleicht gar nicht kennt?«. Wer viel Wert auf ein Image als sorgfältiger Mensch legt, vermeidet wahrscheinlich Beispiele wie die oben genannten. Wer generell unsicher bei der Rechtschreibung ist, kann sich Hilfestellung durch die Rechtschreibprüfung des »Duden« holen. Die gerade in der Version 8.0 erschienene mehrfach ausgezeichnete Software lässt sich etwa in »Microsoft Office« und »Open Office« integrieren und überprüft Texte direkt bei der Eingabe.