Immer mehr Kundenmeinungen zu Produkten im Internet sind gefälscht. CRN verrät, wie Sie Rezensionen bei Amazon und Co künftig korrekt einschätzen können.
Kundenbewertungen in Online-Kaufhäusern sind zu einer wichtigen Währung geworden. Kunden vertrauen auf die Erfahrung anderer Käufer und machen die Kaufentscheidung oft von den bis dato abgegebenen Bewertungen für das Objekt der Begierde abhängig. Produkte mit vier Sternen und mehr entwickeln sich oft zum Kassenschlager, während alles mit drei Sternen oder weniger ein Dasein als Ladenhüter fristet.
Rund um die Kundenbewertungen hat sich deshalb eine ganze Fälscherindustrie entwickelt. Zwielichtige Textagenturen bieten Herstellern und Händlern gekaufte Bewertungen zu jeglichen Produktkategorien auf allen großen Online-Portalen an und die Umworbenen schlagen nicht selten zu. Wie die Computerbild schon vor einem Jahr berichtete verlangen solche Agenturen zwischen 200 und 300 Euro für 35 Bewertungen, das Geschäft lohnt sich also für beide Seiten. Dass solche gefälschten Kundenmeinungen in Einzelfall sogar den Tatbestand des Betrugs erfüllen und mit bis zu mehreren tausend Euro Strafe geahndet werden können, schreckt die Meinungsfälscher nicht. Experten schätzen, dass mittlerweile rund 20-30 Prozent aller im Internet zu findenden Kundenmeinungen auf diese Weise zustande kommen.
Die Shopbetreiber haben gegen die Machenschaften meist keine hilfreichen Mittel. Alle erdachten Kontrollmaßnahmen, um Missbrauch einzudämmen, lassen sich umgehen. Zur Registrierung wird meist nur eine gültige E-Mail-Adresse benötigt, während Name und Geburtsdatum frei erfunden werden können. Eine redaktionelle Kontrolle durch die Betreiber ist bei mehreren tausend neuen Bewertungen pro Tag nicht machbar und für andere Nutzer sind Fälschungen oft schwer zu erkennen, so dass ein Meldesystem durch andere Kunden meist wirkungslos verpufft. Amazon kennzeichnet zwar wirklich bestellte Produkte als »von Amazon bestätigter Kauf«, doch die Agenturen umgehen auch diese Maßnahme, indem sie Ware bestellen und dank Fernabsatzgesetz innerhalb von zwei Wochen wieder zurücksenden.
Nutzer müssen sich deshalb selbst vor fehlleitenden Rezensionen schützen und diese erkennen lernen. CRN verrät, wie sie gefälschte von echten Kundenmeinungen unterscheiden können.