Vorsicht vor manipulierten USB-Sticks
Der massive Preisverfall bei Flash-Speichern verleitet unseriöse Hersteller dazu, ihre Gewinne mit Betrügereien zu maximieren. USB-Sticks mit falschen Kapazitätsangaben verunsichern den Markt. Reseller sind gut beraten, ausschließlich mit hochwertiger Markenware zu handeln.
- Vorsicht vor manipulierten USB-Sticks
- Vorteil für Qualitätsanbieter
Die KW 2 brachte dem Markt für Flash-Speicher nichts Gutes. Die Internet-Gazetten sprechen von manipulierten Produkten, Lug und Betrug und den für Endkunden eingetroffenen Super-Gau: Datenverlust. Wie beispielsweise das Fachmagazin c’t aufdeckt, werden USB-Sticks mit falschen Kapazitätsangaben ausgeliefert und manipulieren mit Wissen des Chip-Herstellers bewusst das Betriebssystem.
Das heißt, ein angeblicher Vier-GByte-Stick besitzt in Wirklichkeit nur ein Viertel der versprochenen Kapazität. Unbedarfte Anwender merken davon zunächst meist nichts, denn der Stick gibt keine Warnmeldung aus, wenn er voll ist, sondern überschreibt einfach die bereits gespeicherten Daten.
Zwar kann die frei verfügbare Kapazität auch bei korrekt ausgezeichneten Sticks je nach Betriebssystem abweichen, da Speichermedien eine Vorformatierung erfordern – vereinfacht ausgedrückt, eine Anpassung an das jeweils genutzte Betriebssystem. Für diese Vorformatierung wird Platz auf dem Speicher bereits vorreserviert. Allerdings ist diese Abweichung gering und beansprucht nur einen Bruchteil der Kapazität, die bei den manipulierten Geräten fehlt.
Nach bisherigen Erkenntnissen sind in Deutschland zehntausende USB-Sticks unterschiedlicher Marken betroffen. Zu den prominentesten Opfern zählen Hama und Distributor Dexxon sowie die Billig-Linie von Platinum. Auch bei Real wurde mangelhafte Ware verkauft. Hama ruft derzeit die USB-Sticks »Fancy« mit zwei, vier und acht GByte zurück. Dexxon tauscht die unter dem Label »Emtec« erschienene »C150«-Serie aus dem Zeitraum von November bis Ende Dezember/Anfang Januar aus. Der Fehler sei inzwischen behoben, verlautet es aus dem Unternehmen. Während Hama direkt zugibt, betrügerischen Machenschaften aufgesessen zu sein, spricht Dexxon zunächst nur von Produktionsfehlern.