Die Hintermänner kombinieren damit gleich zwei Spam-Methoden in einer Mail und bestrafen ihre Opfer doppelt: Einerseits sammeln sie einen Datenschatz für weitere Phishing-/Spam-Aktionen und andere Delikte ein, andererseits kassieren sie dafür gleichzeitig von den Opfern auch noch Geld ein. Hoffnungen auf den Millionengewinn sind hingegen utopisch, wie Ralf Benzmüller, Leiter G Data Security Labs, warnt: »Es ist selbstverständlich äußerst unwahrscheinlich, dass die Empfängern den genannten Gewinn jemals bekommen. Stattdessen werden sie ihrer Daten beraubt und müssen immer wieder neue Gebühren bezahlen, damit der vermeintliche Gewinn endlich ausgezahlt wird.« Seine Empfehlung, wie mit solchen Mails umzugehen ist, fällt deshalb mehr als eindeutig aus: »Solche E-Mails gehören ohne Umwege in den Papierkorb«.
Um ein wenig mehr über die Hintermänner zu erfahren, gab sich das G Data Security Lab selbst als vermeintlicher Gewinner aus und kontaktierte die Täter. Daraufhin wurde man aufgefordert, als Vorauszahlung für die Anweisung des Gewinns mehrere hundert Euro auf ein Western Union Konto einzuzahlen. Neben dieser Art der Abzocke spricht auch die Herkunft der Emails aus Südafrika laut G Data dafür, dass hinter der neuen Abzocke die in Spam-Kreisen altbekannte Nigeria-Connection steckt, die stets nach folgenden Mustern arbeitet:
- Die E-Mails werden von anonymen und oft wirren E-Mail Absendern verschickt (z.B. online12345@provider.com)
- Die angegebenen Antwortadressen sehen ähnlich unecht aus
- Es geht immer um Geld (Gewinne, Vorauszahlungen, Erbschaften, etc.)
- Die Inhalte versprechen Dinge, die „zu schön sind, um wahr zu sein“
- Die E-Mails sind mit vielen Rechtschreibfehlern gespickt