Oft ging die Vorstellung in den vergangenen Monaten dank WikiLeaks und Facebook durch die Medien: Werden wir in einer Welt ohne Geheimnisse leben? Der Bundesschatzmeister der Piratenpartei, René Brosig, sagt nein. Natürlich werden wir auch in Zukunft Geheimnisse voreinander haben – sei es in den klassischen Tagebüchern oder seien es Dinge, die wir niemandem erzählen.
Doch – und dafür gilt es das Bewusstsein zu schärfen – alles, was wir darüber im Internet veröffentlichen werden, wird unwiderruflich öffentlich bleiben. Dies sei natürlich auch eine Frage des Datenschutzgesetzes, das nach der Einschätzung von Brosig der aktuellen Entwicklung knapp 15 Jahre hinterher hängt. Während das aber immer wieder der zentrale Punkt aktueller Debatten sei, wird es von der Politik und Wirtschaft grundlegend keine Antwort geben auf die Gefahr des Datenminings durch Dritte. Auch wird es in Zukunft keine Bestrebungen von Wirtschaft oder Politik geben, einmal ins Netz gestellte Informationen von Nutzern wieder »zurückzuführen«.
René Brosig beendete seine Rede mit einem Appell an das Publikum: »Wenn wir alle etwas ehrlicher werden, wenn wir alle etwas mehr zu uns stehen, dann sind die Jugendsünden unserer möglichen neuen Mitarbeiter, Kunden und Kinder, die wir heute öffentlich auf Facebook sehen, gleich weniger dramatisch«.