Technische Trends bei Thin Clients

Weg vom Kistenschieben

6. Juni 2007, 8:57 Uhr | Markus Reuter

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Lösung statt Hardware

Wer ein solches Projekt generieren will, muss das oft zitierte »lösungsorientierte Denken« beherrschen, indem er beispielsweise die administrativen Kostenvorteile herausstreicht. Dies wird auf dem Markt noch nicht so umgesetzt. Das zeigt sich auch auf anderen Themengebieten, die sich bei Thin Client- und Server based Computing-Projekten zwangsläufig aufdrängen. »Das Traffic-Management ist ein Riesenthema. Aber viel zu wenige Reseller beschäftigen sich hiermit«, erklärt Thomas Hruby.

Mit Hilfe von Bandbreiten-Management- Appliances lassen sich vor allem bei Standorten die Antwortzeiten und die Qualität der Programme gezielt sicherstellen. Das Analystenhaus Gartner hat die Bedeutung dieser Lösungen in seinem Bericht »Gartner’s Top Predictions for IT Organizations and Users, 2007 and Beyond« hervorgehoben. Der Analyst fordert darin, WAN-Ressourcen mit den Optimierungslösungen effizienter zu nutzen. »Die stärkere Verbreitung von VoIP wird die Bedeutung des Bandbreitenmanagements aber stärken«, ist Hruby überzeugt.

Intelligenz versus Konzepttreue

Der Markt für Thin Clients hat längst auf VoIP reagiert, indem er beispielsweise SIPClients standardmäßig in die Firmware der Geräte einbettet. Die Kunden fordern geradezu, dass die Anbieter mehr und mehr Funktionen und Programme in ihre Thin Clients einbauen. Darin liegt aber auch große Gefahr. »Die Hersteller sollten die Idee des Thin Clients bewahren, nach dem Motto ›keep it simple‹. Mehr Intelligenz bedeutet mehr Ressourcen, mehr Kosten und Komplexität. So schwäche ich den Thin Client nur. Er wird überpowert und teurer«, kritisiert Hruby. »Der Thin Client sollte seine Einfachheit nicht für mehr Intelligenz opfern«, stimmt auch Jasper zu.

Für VoIP muss das aber nicht gelten. »VoIP wird nicht zwangsläufig mehr Intelligenz im Thin Client einfordern. Denn der Dienst kann auch in die TK-Anlage und am Desktop über ein separates VoIPTelefon implementiert werden«, schwächt Hellmeier ab.

Die Gefahr, alle Vorteile des Thin Clients zu Gunsten größerer Intelligenz zu opfern, ist von den Herstellern durchaus erkannt worden. »Es stimmt, wir kommen PCs immer näher, aber wir versuchen trotz der erweiterten Möglichkeiten, etwa Streaming oder Virtualisierung, kleine, einfach zu bedienende Geräte zu entwickeln, die flexibel einsetzbar sind. Thin Clients sollen einen PC so gut wie möglich simulieren, aber nicht kopieren. Es geht nur um eine Veredlung des Konzepts, nicht um eine Aufweichung. Ziel ist es, am Ende des Netzes beim Anwender alles so einfach wie möglich zu gestalten«, sagt Hagen Dommershausen, Marketing Director Central Europe bei Wyse Technology.

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