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Von den Vertretern der Weißen Ware lernen, heißt Siegen lernen

Autor:Joachim Gartz • 14.10.2008 • ca. 0:50 Min

Inhalt
  1. Weisse Ware-Hersteller wissen besser, wie man Kunden bindet
  2. Von den Vertretern der Weißen Ware lernen, heißt Siegen lernen
  3. Zum Kaffee drängt, am Kaffee hängt…

Von den Vertretern der Weißen Ware lernen, heißt Siegen lernen. Vorteil eins: Die Produkte sind näher am Endkunden. Was so simpel in der Natur der Sache liegt, dass man sich kaum traut, es niederzuschreiben: Ein Kühlschrank ist »Basic« und für das Überleben des modernen Menschen wichtiger als der neuste Plasma-Fernseher. Pluspunkt zwei: Die »weißen« Hersteller verstehen sich auf die Kunst der emotionalen Inszenierung – eine Waschmaschine, ein Staubsauber ist in der ersten Wahrnehmungsschicht ein simpler Diener, darüber hinaus aber auch fast so etwas wie ein guter Freund, der den Alltag erleichtert. Eine High-End-Anlage sorgt dagegen »nur« für simple Ablenkung.

Erfolgspunkt drei: die »Weißen« surfen auf der Welle der grünen Bewegung. Alle Produkte werden heute auch, wenn nicht sogar vorrangig auf ihre ökologische Kompetenz befragt. Wer gestern einen LCD-Fernseher gekauft hat, wird ihn nicht abschaffen, nur weil auf der IFA ein Nachfolger mit halbierter Stromgier vorgestellt wurde. Ganz anders dagegen das Konsumverhalten bei Kühlschränken oder Wäschetrocknern. Hier arbeiten fleißige Helfer im Dauereinsatz und gelten mit fünf Lebensjahren bereits als ökologische Schwerenöter. König Kunde kann – Fakten hin, Fakten her – seine Lust an einer Neuanschaffung sehr elegant vor sich selbst argumentieren.