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Weltmeisterliche IT-Leistungen (Fortsetzung)

Autor:Redaktion connect-professional • 25.5.2006 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. Weltmeisterliche IT-Leistungen
  2. Weltmeisterliche IT-Leistungen (Fortsetzung)
Karsten Hobbie, Avaya: »Unser Netz schafft 99,99 Prozent Verfügbarkeit. Foto: Avaya
Karsten Hobbie, Avaya: »Unser Netz schafft 99,99 Prozent Verfügbarkeit. Foto: Avaya

Sicherheit steht obenan
Vor Stromausfällen schützen redundante USV-Systeme, die bis zu 45 Minuten  überbrücken können. Bis dahin laufen die überall vorhandenen Dieselgeneratoren an und sorgen dafür, dass die IT weiterläuft. »Unser System ist so gut, dass selbst der Ausfall von Kernkomponenten das Netz nur  für Sekundenbruchteile stört, so dass die Anwender davon nichts merken «, sagt Hobbie. Auch an eine Notruffunktion wurde gedacht: Wird irgendwo im System ein Notruf abgesetzt, erkennen die zentralen Systeme und die Gateways automatisch, wo sich das Endgerät  befindet. Der Notruf wird an die richtigen lokalen Stellen geleitet, so dass nicht in München die Feuerwehr kommt, wenn es in Wirklichkeit in Leipzig brennt. Die zentrale Überwachung der Infrastruktur erfolgt vom ITCC (IT Command Center) in München aus. Dort werden während der WM etwa 60 Mitarbeiter pro Schicht das gesamte Netzgeschehen überwachen, Fehler managen und Änderungen in der logischen Infrastruktur durchführen, wenn diese nötig sind. Außerdem befindet sich in den USA noch ein Backup-/Recovery-Standort, der notfalls alle Funktionen der lokalen Steuerungssysteme im ITCC übernehmen könnte. Wer ins ITCC will, braucht eine spezielle Sicherheitsakkreditierung. Ein wichtiges Thema ist bei einer störungsanfälligen Großveranstaltung wie der Weltmeisterschaft natürlich auch der Schutz vor Angriffen aus dem Cyberspace. Die gesamte ITInfrastruktur ist deshalb von Sicherheitskomponenten überlagert. »Wir haben natürlich große Angst vor Angriffen «, bekennt Hobbie, »und wir rechnen mit mehr Attacken von innerhalb der Infrastruktur als von außerhalb.« Damit ist nicht gemeint, dass das Personal der WM besonders unzuverlässig wäre, sondern dass Ungebetene sich zum Beispiel drahtlos in die Infrastruktur einschleichen und sie dann von innen zu sabotieren versuchen. »Bei der Ziehung der Gruppen, dem Final Draw, hatten wir etwa 1500 Angriffe. Einer der Angreifer versuchte sogar, einen Tunnel aufzubauen«, berichtet Hobbie. Deshalb sind die Sicherheitslösungen so aufgebaut, dass sie Angriffe automatisch erkennen. Sie spüren ihre Quelle, etwa einen bestimmten Access Point oder einen Port, auf, isolieren ihn machen ihn damit unschädlich. So kann auch böser Wille die Freude am großen Fußballfest nicht trüben, zumindest, was die ITInfrastruktur angeht.