Wer hat Angst vor´m bösen Handy?

18. März 2004, 15:53 Uhr |

Wer hat Angst vor´m bösen Handy?. Fast zwei Drittel der Deutschen nutzen inzwischen ein Mobiltelefon, acht Prozent fühlen sich durch die hochfrequenten elektromagnetischen Felder des Mobilfunks beeinträchtigt. Wie man sich vor unnötiger Strahlenbelastung schützen kann ? nämlich durch den Kauf von Handys mit niedrigem SAR-Wert ? weiß kaum jemand.

Wer hat Angst vor´m bösen Handy?

Der Anteil der Handynutzer an der deutschen Bevölkerung ist in den vergangenen beiden Jahren von 65 auf 73 Prozent angestiegen. Über 90 Prozent der 14- bis 24jährigen bedienen sich sogar ganz selbstverständlich der mobilen Kommunikationsmittel, teilt das Bundesamt für Strahlenschutz als Ergebnis einer aktuellen Erhebung mit. Zugleich halten Eltern den Aufenthalt ihrer Kinder in der Nähe von Mobilfunkanlagen für gefährlicher als deren Handynutzung. »Noch immer erscheint den Bürgerinnen und Bürgern das Handy weniger problematisch als nahegelegene Mobilfunkanlagen. Dabei führt gerade das Handy am Kopf beim Telefonieren zu höheren Expositionen«, erklärt Dr. Dirk Daiber, Pressesprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz.

Bei seinen Vorsorgemaßnahmen legt das Amt den Schwerpunkt deshalb auf Empfehlungen zur Handy-Nutzung. »So empfehlen wir unter anderem, beim Handykauf auf einen niedrigen SAR-Wert zu achten, mit dem Handy nur kurz zu telefonieren und, soweit möglich, einen Festnetzanschluss zu nutzen«, beschreibt Daiber die möglichen Maßnahmen. Gerade Kinder und Jugendliche sollten nach Ansicht des Amtes entgegen der gängigen Praxis so wenig wie möglich zum Handy greifen.

Nur knapp ein Drittel der für eine aktuelle Erhebung vom Bundesamt befragten Bundesbürger wusste, dass der SAR-Wert eines Handys Auskunft über die Strahlungsintensität des jeweiligen Modells gibt. SAR steht für spezifische Absorptionsrate. Gemessen wird damit die Wärmeeinwirkung in Watt pro Kilogramm (W/kg). Je nach Bauart des Handys kann die Strahlenbelastung deutlich reduziert werden. Die SAR-Werte der meisten in Deutschland erhältlichen Handys veröffentlicht und aktualisiert das BfS auf seinen Internetseiten.

Wichtig wird diese Liste auch für Händler, denn fast jeder siebte der Befragten gab an, in Zukunft beim Handykauf auf einen niedrigen SAR-Wert achten zu wollen. »Dies unterstreicht unsere Forderung an die Handyhersteller, den Blauen Engel für strahlungsarme Handys endlich einzuführen und damit den Nutzerinnen und Nutzern eine klare Hilfe für eine gesundheitsbewusste Kaufentscheidung zu geben«, setzt Daiber die Anbieter unter Druck.

Die Vorsorgeempfehlungen des BfS Die SAR-Werte der meisten in Deutschland erhältlichen Handys BfS-Broschüre »Mobilfunk: Wie funktioniert das eigentlich? «


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