Unpopulär aber wirksam: »Werte« im Unternehmen leben

Das Gegenteil von Beliebigkeit und orientierungslosem Handeln ist ein Leitbild, dem gewisse Werte zugrunde liegen. Freilich: Der Begriff Werte ist nicht populär. Er scheint nicht in unsere Ökonomie passen zu wollen, erst recht nicht in die moderne IT-Branche, in der Effizienz mehr zählt als scheinbar »weiche« Faktoren, die Führungskräfte sofort mit der »Wertediskussion« verbinden. Das hat ganz konkrete Gründe: Denn Werte im positiven Sinne finden wenig Resonanz in den Medien. Das ändert sich schlagartig, wenn die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit ins Auge sticht. Wenn die Zumwinkels dieser Welt Vorbildfunktionen der Manager betonen, zu denen Steuerhinterziehung nicht so recht passen will.

Dennoch oder vielleicht gerade deshalb lohnt der Blick auf Werte. Was bedeutet es auf der Basis von gelebten Werten Organisationen zu entwickeln? Es bedeutet, den internen und externen Anforderungen des Marktes im Sinne der Organisation gerecht zu werden und den Mitarbeitern zu helfen, dass sie sich zugehörig »fühlen« und nicht nur ein (möglicherweise austauschbares) Zahnrad im Getriebe sind. Denn Werte sind im Kern der Antrieb für das Funktionieren einer Organisation.

Warum Werte so wichtig sind
Werte verbinden oder trennen. Werte haben eine prägende Kraft. Ohne Werte fehlt das übergeordnete Element, das lenkt und Sinn stiftet. Aber nicht nur das. Werte können durchaus einen handfesten betriebswirtschaftlichen Nutzen schaffen wie der überaus weltliche Erfolg zahlreicher Ordensgemeinschaften zeigt. Genannt seien hier beispielsweise das Kloster Andechs oder die Adelholzener Alpenquellen. Man muss nicht zwangsläufig christliche Organisation bemühen, wenn man darlegt, dass verbindliche Werte Reibungsverluste reduzieren können, die Produktivität dadurch steigt, Kosten sinken und sich dies unmittelbar positiv auf den Ertrag einer Organisation auswirkt.