Neuralink hat aktuell rund 100 Mitarbeiter, irgendwann könnten es auch 10.000 sein, sagte Musk. Der Milliardär, der auch Chef des Elektroautobauers Tesla und der Raumfahrt-Firma SpaceX ist, betont bereits seit einiger Zeit, dass Menschen ihre Gehirne in der Zukunft mit Computern verknüpfen müssten, um mit der kommenden Künstlichen Intelligenz mithalten zu können. Angesichts dieses Ziels ist es nicht verwunderlich, dass Musk und seine führenden Mitarbeiter in Fremont ziemlich weitreichende Vorstellungen davon haben, was mit der Technologie alles zu erreichen sein könnte. „Ich denke, in der Zukunft wird man Erinnerungen speichern und wiedergeben können“, sagte Musk. Genauso würden Menschen irgendwann vielleicht direkt per Gedankenübertragung kommunizieren können, ohne zu Worten greifen zu müssen. Eine ähnliche Forschungsrichtung hatte vor über drei Jahren auch schon Facebook vorgestellt – das Online-Netzwerk stellte sich eher vor, dass man Nachrichten an Freunde direkt aus dem Kopf verschicken könnte.
Ob man auch denn irgendwann ein Tesla-Fahrzeug nur mit den Gedanken vorfahren lassen könnte, lautete eine der ersten Fragen an Musk bei dem auch online übertragenen Event. „Definitiv. Natürlich“, sagte er sofort – und es blieb unklar, ob Musk scherzte oder es ernst meinte.
Nicht konkurrenzlos
Im medizinischen Bereich wird bereits seit Jahren viel mit neuronalen Implantaten experimentiert – zum Beispiel damit gelähmte Menschen Nachrichten verfassen können. Musk sagt, das von Neuralink entwickelte Verbindungsgewebe sei viel effizienter als heutige Lösungen mit Elektroden im Gehirn. Neuralink hat aber auch Konkurrenz bei innovativen Ansätzen. So arbeitet die Firma Synchron an einem Gerät mit dem Namen „Stentrode“, das Gehirnaktivität erkennen oder Nervenzellen stimulieren kann – aus Blutgefäßen heraus. Damit wäre es nicht mehr nötig, den Schädel aufzubohren, betont Synchron.