Die schwierige Wirtschaftslage kommt in der IT-Branche an. Vor allem mittelständische Kunden halten sich mit Investitionen zurück. Wir haben bei Systemhäusern, IT-Dienstleistern und Distributoren nachgefragt, ob sich die rückläufige Nachfrage schon in ihrem Geschäft bemerkbar macht.
Inflation, steigende Energiekosten, irrsinniger Bürokratieaufwand und Fachkräftemangel machen der deutschen Wirtschaft zu schaffen. Das bekommen langsam auch IT-Hersteller, Dienstleister und Systemhäuser zu spüren, die in den Coronajahren zu den Gewinnern gehörten. Auch nach dem Ende der Lockdowns müsste deren Geschäft eigentlich blühen, denn alle Branchen stehen vor der Herausforderung, das Geschäft zu digitalisieren. Doch so langsam holt die schwächelnde Konjunktur auch die IT-Branche ein.
Im vergangenen Jahr kam der Abschwung zunächst bei den PC-Herstellern an. Dynabook stellte zu Jahresbeginn 2023 den DACH-Vertrieb ein. Vor einigen Monaten zog auch Fujitsu die Reißleine und stieg aus dem PC-Geschäft in Europa aus.
Und sie könnten nicht die Letzten sein. Denn nicht nur PCs und Notebooks, die während Corona neu angeschafft wurden, werden jetzt länger genutzt. Auch das Peripheriegeschäft lahmt. So liegen etwa Monitore wie Blei in den Lagern, wie die Channel-Verkaufszahlen von Context und die aktuelle Auswertung der B2B-Handelsplattform ITscope zeigen. Sogar das Geschäft mit Netzwerkprodukten ist mittlerweile in den Abwärtsstrudel geraten, wie Context meldet.
Die ausführliche Konkunkturumfrage lesen Sie in der aktuellen connect professional 8/2023, die morgen erscheint.
Hier geht es zum 2. Teil der Konjunkturumfrage unter Security-Anbietern.
Die deutsche Wirtschaft muss sparen
Der vor zwei Jahren aus IBM ausgegründete IT-Dienstleister Kyndryl ist mit dem bisherigen weltweiten Geschäftsverlauf allerdings so zufrieden, dass er sogar schon in diesem Geschäftsjahr den Break-even erreichen wird, wie Markus Koerner, Country President, Kyndryl Germany, auf Nachfrage von connect professional berichtet. „Als Ergebnis unseres beschleunigten Fortschritts erwarten wir, dass Kyndryl in diesem Geschäftsjahr profitabel sein wird, gemessen am bereinigten Gewinn vor Steuern - ein ganzes Jahr früher als bisher erwartet.“
Koerner sagt aber auch. „Wir sehen es ganz deutlich: Kosteneffizienz ist das Gebot der Stunde, gerade beim Mittelstand und kleineren Firmen. Die deutsche Wirtschaft muss sparen und gleichzeitig in die IT-Modernisierung und einfach immer noch in die Digitalisierung von Geschäftsabläufen investieren.“